Naturzucker schrieb am 22.09.2023 14:45:
Die verlinkte Studie nimmt auf den prognostizierten Primärenergiebedarf bis 2050 Bezug, siehe "Abbildung 1: Szenarien für Primärenergieverbrauch in Deutschland bis 2050 aus dem openENTRANCE-Pro-jekt" auf Seite 16.
Erst einmal wird da optimistisch von einer Drittelung des Energiebedarfs gegenüber 2018 ausgegangen. Naja, wenn Grün-Rot weiter unsere Wirtschaft an die Wand fährt, dann könnte dies durchaus sogar eintreffen.
Der grundsätzliche Denkfehler in der gemalten Kinderbuch-Grafik ist aber, dass außer Biomasse am Ende nur noch volatile Energiequellen zu 3/4 den Bedarf decken sollen.
Woher sollen diese 3/4 kommen, wenn Sonne und Wind nichts liefern? Welche Technologie steht uns heute und bis 2050 zur Verfügung, um Energie zu liefern, wenn Sonne und Wind grad mal Pause machen?
Naja wir ham ja so 40-50 TWh Biomasse im Jahr damit kann man rechnerisch schon ~2 Monate Dunkelflaute abdecken brauchen dafür nur ein paar Gaskraftwerke mehr, Batteriespeichee im größeren Maßstab, bei Geothermie tut sich auch grad viel (günstiger tiefere Bohrungen wodurch viel mehr Standorte in Frage kommen), Lastverschiebung (einen Teil des Strombedarfs wird dann gedeckt wenn der Strom im Überfluß da ist. Auch jetzt tankt ein großer Teil dann wenn der Sprit am günstigsten ist. Beim E-Auto an der Wallbox kann man das sogar Softwareseitig automatisieren.), Wasserstoffelektrolyse/Wasserstoffderivate etc.
Also wenn wir jetzt 3x soviel Wind+PV hätten, 2x mal soviele Gaskraftwerke und alle Biogasanlagen ins Gasnetz einspeisen könnten hätten wir alles was wir bräuchten für 100% EE-Strom inkl. Dunkelflauten (und natürlich einen entsprechenden Netzausbau). Mit etwas Batterien und Wasserstoff zusätzlich (und eventuell anderen Technologien) ist es aber wahrscheinlich nochmal günstiger.