evl schrieb am 09.06.2023 19:45:
Wie bei allen komplexen Problemen geht es um eine Kosten-Nutzen Abwägung und um eine min-max Optimierung des Kursziels: wie erziele ich das maximum mit dem minimum an Kosten. Denn alle Ressourcen sind endlich...
Und da schneidet das Heizungsgesetz total katastrophal ab: Enorme Kosten und fast keine Reduzierung des CO2, besonders wenn Gasheizungen ersetzt werden.
Für die Kosten von mindestens 35.000 Euro pro Haus könnte man zum Beispiel:
- Haus dämmen: Braucht das Haus sehr wenig Energie zum Heizen ist es der Umwelt egal wie es geheizt wird. Außerdem ist ein zukünftiger Umstieg auf z.B. WP leichter.
- Mit einem "Dash-to-Gas" alle Kohlekraftwerke jetzt stilllegen: ein drittel aller CO2 Emissionen von Deutschland sind weg. Selbst ein Subventionierter Betrieb von Gaskraftwerken kommt Volkswirtschaftlich wesentlich billiger als ein Zwang zu WP.
Gaskraftwerke/heizungen sind keineswegs sind dank des gerne unterschlagenen Methanschlupfs am Ende kein Stück klimafreundlicher als Kohlekraftwerke...
Und "X ist aber bisschen besser als Y"-Argumentationen hätte man in den 90ern bringen können, um klimatechnisch Zeit herauszuholen für die endgültige Dekarbonisierung. Insbesondere Kraft-Wärme-Kopplung hätte sich hier geradezu aufgedrängt. Aber den Zug hat man großteils ungneutzt abfahren lassen. Nun ist's daür zu spät. Was heute an technischen anlagen in die Planung geht, muss darauf ausgelegt zu sein, auch tatsächlich CO2-neutral betrieben werden zu können. Denn all diese Anlagen werden noch laufen, wenn wir als Zielmarke keinen CO2-Ausstoß mehr haben wollen...