Ansicht umschalten
Avatar von kid1212
  • kid1212

mehr als 1000 Beiträge seit 22.05.2012

Ein wirklich guter Artikel,

Nur leider bleibt der Autor in seinen Lösungsansätzen ziemlich unbestimmt.

Das Völkerrecht nach 1945 leidet an einem fundamentalen Problem und das ist das "Recht des Stärkeren"
Es ist ja ohne weiteres denkbar, demokratische Mehrheitsstrukturen in dieses Völkerrecht einzubinden, nur besteht dabei das Problem, dass diese Strukturen ja nicht frei in ihren Entscheidungen sind.
So wäre es zum Beispiel vollkommen undenkbar, das Deutschland als Mitglied der NATO gegen die USA stimmen würde, schließlich meint man ja in Deutschland von der Nuklearmacht USA "beschützt" zu werden.

Wie wiedersinnig die "Demokratie" wirken kann, sieht man gegenwärtig am Beispiel der FIFA. Präsident Gianni Infantino grinst in die Kameras und weiß ganz genau, dass er vollkommen "demokratisch" über die mit Sicherheit zutreffenden Anschuldigungen der paar europäischen Verbände vollkommen immun ist. Weiß er doch über die Abhängigkeit der kleinen Verbände von seinem Wohlwollen, gezahlt in Geld.

So lange es in der Welt Nuklearmächte, Militärblöcke und massive Unterschiede im Lebensstandard einzelner Nationen gibt, wird dieses Völkerrecht keinen universellen Status bekommen.
Idealistische Vorstellungen, hier etwas in naher Zukunft zu verändern, sind vollkommen illusorisch.

141 Nationen haben in einer Resolution Russland aufgefordert seine Truppen aus der Ukraine zurück zu ziehen. Das ist sicher die überwältigende Mehrheit der Nationen dieser Welt. Schaut man sich aber die Bevölkerungszahlen der Nationen in Summe an, sieht das Ergebnis schon ganz anders aus. Von den 8 Milliarden Menschen dieser Welt haben sich allein mit China 16,25 % enthalten.
Dazu kommen dann noch einmal 16% Inder usw.

Hier dürfte man ziemlich eindeutig das Dilemma der UN erkennen. 30000 Lichtensteiner haben bei der UN derzeit das gleiche Stimmrecht wie 1,4 Milliarden Chinesen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten