Wieder einmal wird einfach vorausgesetzt, dass nur erneuerbare Energien in Frage kommen, nicht aber die ebenfalls klimafreundliche Kernenergie, und es wird nicht einmal versuch, sachliche Argumente zu nennen. Warum? Wahrscheinlich weil der Autor weiß, dass er dafür keine guten Argumente hat, deshalb lässt er es gleich bleiben.
Das größte Problem mit der Parole "100% Erneuerbar", der intermittierende Charakter von Solar- und Windenergie und der daraus resultierende gigantische Speicherbedarf wird gleich ganz verschwiegen. Natürlich gibt es verschiedenste Speichertechnologien, aber alle haben ihre Probleme und Kapazitätsbeschränkungen und ohne eine technische Revolution, die denkbar, aber keineswegs garantiert ist, wird es nicht bezahlbar sein, alleine auf eine Kombination von intermittierenden Erneuerbaren und Speichertechnologien zu setzen.
Es gibt natürlich Länder (z.B. Norwegen) wo die geographischen Voraussetzungen gegeben sind, dass alleine Wasserkraft den ganzen Energiebedarf abdecken kann. Anderswo braucht es die Kernenergie, wenn man wirklich tiefe Emissionen will und nicht unsinnige Lösungen, die hohe Kosten mit hohen Treibhausgas-Emissionen, die es immer noch gibt, weil man nicht ohne Fossil-Backup auskommt, verbinden.
Wenn jemand überzeugt ist, dass es eine technologische Revolution bei Speichertechnologien gibt, kann man das ja noch halbwegs ernst nehmen, aber es ist natürlich verantwortungslos, die Politik jetzt schon darauf hin auszurichten, dass eine technologische Revolution stattfinden wird. Aber der Autor wusste wohl sehr gut, dass seine Argumente in dem Bereich sehr schwach sind, deshalb ließ er es gleich ganz weg.
Wenn Texte von "100% Erneuerbare"-Ideologen die Speicherproblematik nicht einmal ansprechen, ist das immer ein gutes Zeichen dafür, dass es um komplett inhaltsleeres Geschwurbel geht, dessen Ziel es gar nicht ist, Menschen mit einem mittleren oder höheren Informationsstand zu überzeugen.