Pnyx (1) schrieb am 06.12.2023 16:27:
Natürlich ist eine 'Energiewende' möglich. Ob das die hyperkomplexen ökologischen Probleme wirklich löste, steht auf einem anderen Blatt, aber möglich ist eine solche Umstellung gewiss.
Bloss ist das nicht der Punkt. Es wird nicht getan, weder in Deutschland, noch anderswo. In einer Welt, in der es möglich ist, dass gewissermassen Stalin zum Papst ernannt wird, i.e. ein führender Fossilokrat als Vorsitzender einer Klimakonferenz amtet, wird das nicht geschehen.
Die Interessen des globalen Kapitals, bzw. der nationalen Kapitale, lassen es nicht zu. Solange das herrschende, ganz wörtlich, das herrschende Wirtschaftssystem nicht zusammenbricht, wird es so weiter gehen wie bisher, was für Katastrophen auch immer daraus resultieren. Das einzige Kriterium ist, ob es sich rechnet. Im kapitalistischen Kontext, zumal im heutigen marktradikalisierten, wird noch in hundert Jahren Öl oder Gas extrahiert, falls noch welches übrig ist und es sich rechnet. Allenfalls kommt der Dritte Weltkrieg dazwischen...
Der springende Punkt ist aber, dass es sich (bald) nicht mehr rechnet.
EE (gerade Solar) ist mittlerweile spottbillig geworden, Batterien sind auf dem besten Weg dazu.
Was wir aktuell sehen sind Abwehrkämpfe der alten Industrien, die ihr Geschäftsmodell verteidigen.
Fossile Kapazitäten werden weltweit fast gar nicht mehr zugebaut, trotz dramatischer Meldungen in den Medien über neue Kohlekraftwerke in China. Rund zwei Drittel aller weltweit neu gebauten Kraftwerksleistung letztes Jahr waren "Renewables".