Windjammer schrieb am 06.12.2023 19:00:
Schon mal eine Rentabilitätsbetrachtung der aktuell ans Netz gehenden Solarparks gemacht?
In Bayern ist dieses Jahr ein Solarpark ans Netz gegangen, der mit knapp über 3ct/KWh profitabel arbeiten will. Kann nicht sagen, ob die Kalkulation aufgeht, aber die werden schon wissen was sie mir ihrem Geld machen.
Von spottbillig kann man da aber nicht reden und der Preisverfall bei PV hat nichts mit dem Zubau zu tun, sondern liegt daran, dass sich die Chinesen verzockt haben, was den Bedarf angeht. Wiesonst käme es dazu, dass alleine in D mehr als 6 GWp an Panels lagern?
Was wäre denn dann "spottbillig"? Kohle und Gas jedenfalls nicht. Neu gebaute Atomkraftwerke liegen bei rund 20 ct/KWh.
Zu den Panels ... praktischerweise arbeitet ein Freund von mir in der Branche. Die Chinesen befürchten Einfuhrzölle der EU, um unsere Hersteller zu schützen. Deswegen haben sie schon mal große Mengen in die EU gebracht, die dann natürlich nicht mehr vom Zoll betroffen wären.
Und den unheinlichen Preisverfall bei Speicherakkus sehe ich auch nicht. Gängige LeFePo4 Zellen kosten nicht viel weniger wie vor 2 Jahren.
Wir reden hier nicht von Anlagen für den Keller sondern im industriellen Maßstab.
Im Übrigen funktioniert der deutsche Weg der Zwischenspeicherung über H2 auch nur so halbwegs, wenn sich die Gestehungskosten der Elektrolyseure genauso entwickeln, wie vom Frauenhofer Institut orakelt. Das sind uebrings die, die die Kosten bei den WEA mit wachsendem Zubau auch schon mal bei 600.000 € je MW Leitung gesehen haben. Heute haben wir eine 1 vor den 600.000 und dazu noch einen Zinsanteil, der alleine schon mal 1,5 Cent je kWh ausmacht.
Und trotzdem wird noch von super günstigen EE gesprochen, real ist das aber ganz anders.
1,5 ct/KWh ist schon mal nicht schlecht, aber von welchen Annahmen gehen Sie bei der Kalkulation aus? Speziell, wie viele Prozent unseres Jahresverbrauchs müssen wir überhaupt speichern, und wie viel können wir von unseren Nachbarn über ein europäisches Verbundnetz beziehen? Mit unsinnigen Annahmen kann man jede beliebige Zahl produzieren.
Speicherung in H2 ist noch rund 10 Jahre weg. Solange brauchen wir, um überhaupt die notwendigen Überschüsse zu produzieren.
Bis dahin können wir die industrielle Fertigung aufbauen, aktuell sind Elektrolyseure eher Kunsthandwerk.
Batterien sind in den letzten 30 Jahren pro KWh um über 95% im Preis gesunken, bei Solarzellen sieht es ähnlich aus. Das ist quasi ein Naturgesetz, sobald man in die Massenfertigung einsteigt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.12.2023 19:40).