...ist doch die Tatsache, dass Gerüchte zu einer "Wagenknechtpartei" auffällig stark von der Springer Presse befeuert wurden (und werden). Das letzte mal als ein Sozialdemokrat mit Wahlkampfhilfe von Bild und Co. zum Regierungschef wurde kam das völlige Gegenteil von dem heraus, was man von einer sozialdemokratischen (und auch von einer grünen) Politik hätte erwarten sollen. Sieben Jahre neoliberaler Umgestaltung in Deutschland unter rot-grün folgten dann bekanntermaßen 16 Jahre merkelscher Stagnation, in deren Schatten der Faschismus auch wieder in Deutschland an Aufwind gewinnen konnte.
Und selbst wenn eine solche reformorientierte, sozialdemokratische Alternative, für die Wagenknecht steht, an deutschen Wahlurnen -oder gar Regierungen, erfolgreich wäre, sollte man nicht den enormen Gegenwind durch reaktionäre Kräfte unterschätzen. Alleine die außenpolitische Abwendung von den USA, aber auch ein tatsächlich konsequentes Vorgehen gegen die herrschenden Klasse zu Gunsten der unteren Klassen, könnte die Berührungsängste der bürgerlichen mit faschistoiden "Alternativen" ganz schnell senken. Aber auch im Umgang mit Russland, sollte man nicht all zu naiv sein. Putin ist kein linker und Russland nicht die Sowjetunion. Eine Tatsache, deren systematische Missachtung in bürgerlichen Medien leider auch von einigen Linken, vor allem jenen im Umfeld von Wagenknecht, zu unkritisch übernommen wird.
Ohne breite Unterstützung eines geeinten, klassenbewussten, kämpferischen und untereinander solidarischen Proletariats, dass sich von Arbeitslosen und Asylanten bis hin zu leitenden Angestellten erstreckt, kann das Ding ganz schnell nach hinten losgehen. Deutschland ist aber leider immer noch das Land unsolidarischer und obrigkeitshöriger Radfahrer und Duckmäuser die eher auf den lieben Gott, Heilsteine, Globuli und eine herbeigeschwurbelte "Volksgemeinschaft" angeführt von edlen Führern, vertrauen, als auf ordentlichen Klassenkampf.