Das ist ein guter Punkt. Ich finde ja, das man zuerst den grünen Wasserstoff dort einsetzen muss wo er alternativlos ist (zB. in der Chemischen Industrie). Ist diese Nachfrage irgendwann befriedigt, kann man weitere Prozesse dekarbonatisieren, zB. die Stahlproduktion. Wenn man das mal alles geschafft hat, kann man darüber nachdenken den Wasserstoff zu verstromen.
Das lustige ist die chemische Industrie wird viele Energiereiche Prozesse erst einmal "elektrifizieren". D.h. Steam Cracker mit Strom heizen und nicht mit Öl...
Ansonsten gibt es seit 100 Jahren ein H2 Pipeline Netz in D., dass H2 von Quellen (Choralkali-Elektrolyse) zu Senken (Haber-Bosch, Fetthärtung, etc.) verteilt.
Die Industrie hatte nicht umsonst tief in die russische Gasinfrastruktur investiert - um eigene GuD Kraftwerke on site zu betreiben. Da wird in Zukunft mächtig abgeschrieben werden müssen.
Ich halte die Verstromung von H2 für Alternativlos - um die Netzstabilität zu sichern.
Auch eine massive Überprovisionierung von EE wird immer noch zu Erzeugungsschwankungsbreiten führen, die am Günstigsten mit zusätzlichen Erzeugern abgefangen werden können. Das charmante an H2 als Energieträger ist ja, dass er sich einfach und günstig aus Strom erzeugen - und per Pipelinenetz zu Speichern und Verbrauchern verteilen läßt.
Das werden du und ich aber kaum mehr erleben.
Mein statistisches MHD ist erst in den 40ern und vielleicht 50ern überschritten. Ich werde das noch erleben...