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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

Re: Ja, aber...

Grober_Unfug schrieb am 06.06.2024 18:05:

Wenn man mich fragt, wie man mit Wasserstoff 1 TWh Strom speichern soll, kann ich das direkt beantworten: Wasserstoff per Elektrolyse erzeugen, wie Erdgas in unterirdische Kavernenspeicher pumpen, und bei Bedarf in Brennstoffzellen oder Gaskraftwerken wieder verstromen. Ginge auch mit 100 TWh, die passen sogar noch fast in die vorhandenen deutschen Erdgasspeicher.

Zudem hat man die Piplineinfrastuktur. Die Erdgasleitungen müßten nur von Buntmetallperipherie befreit werden, die seit den 60ern dort eingezogen ist....

EIn 1 TWh Akkuspeicher würde bei optimistischen 100€/kWh 100 Milliarden Euro kosten. Da die Akkus nicht ewig halten, kostet der Unterhalt des Speichers viele Milliarden € im Jahr.
Ich bin klar für kleine Akkuspeicher, ein paar 100 GWh auf Deutschland verteilt sollten schon gut helfen, um Tag-/Nacht-Unterschiede auszugleichen und zu vermeiden, dass Solar- und Windstrom wegen Netzüberlastung abgeregelt werden müssen.
Aber für längere "Dunkelflauten" halte ich Wasserstoff - oder auch elektrolytisch erzeugtes Methan - für deutlich geeigneter, als zig TWh Akkuspeicher vorzuhalten.

Zumal man das Gas für die Industrie vermutlich eh brauchen wird.

"H2 ready" GuD Anlagen liefern auch 60% Wirkungsgrad auf den Strom und können schnell hoch und runter gefahren werden. Zudem kann man im Winter damit Strom für WPs machen und mit den 40% Abwärme Fernwärmenetze betreiben.

Ich finde diese Idee charmant und eher einfach umsetzbar - in der nicht vorhandenen Zeit.

Zur Zeit heißt "H2 ready", dass man dem Erdgas ein wenig H2 beimischen kann. Bei 100% H2 erhöht sich Brennstoffvolumenstrom auf das Dreifache. Die Flammenausbreitungsgeschwindigkeit erhöht sich. Das gesamte Verbrennungssystem muss neu entwickelt werden unter Berücksichtigung der extremen NOX- und CO-Anforderungen bei uns. Wenn wir die Gasturbinen 2035 haben, ist es gut gelaufen.

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