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  • ollid

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Re: Reale und erfundene Wertschöpfung

Dirk Mallander schrieb am 17.06.2024 14:15:

Um den BIP-Blödsinn zu verdeutlichen ein Beispiel: 3 Nichtberufstätige Mütter mit Kleinkindern verabreden, dass jeweils eine Mutter das Kind einer anderen gegen einen monatlichen Obulus von jeweils 500€ hütet. Schön offiziell und schwups ist das BIP auf dem Papier um 3*500*12=18 000€/a gestiegen. Selbst dann wenn nie eines der Kinder seine Mutter verläßt.

Und bei der Dienstleistung “Kinderbetreung“ hätten wir zumindest noch eine Handlung welche von der Bevölkerung als positiv empfunden wird.

Tatsächlich eher unschön und real existierend: Wir geben immer mehr Geld für Rechtsanwälte und Steuerberater aus.
Selbst wenn zwei Anwälte sich gegenseitig verklagen steigert dies das BIP.

Oder auch die Werbeindustrie: Es wird immer mehr Geld für Werbung ausgegeben um Kunden dazu zu bewegen Sachen zu kaufen, welche sie nicht wirklich brauchen. Oder um von Wettbewerber A zu Wettbewerber B zu wechseln, und umgekehrt, obwohl der Wechsel sich nur wegen eines temporären Wechselbonus lohnt, und sonst kaum ein Unterschied besteht. Drückerkolonnen erhöhen das BIP.

Ein immer höherer Teil des BIP besteht aus Leistungen ohne welche das Leben der Einwohner besser, oder zumindest nicht schlechter wäre. Dafür bleiben immer mehr reale Leistungen wie Infrastrukturinstandhaltung liegen.

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