Die Taktik der überzogenen Verallgemeinerung war schon immer beliebt, um die Sicht, die nicht ins Eigne passt, zu desavouieren. Kleinebeckel sieht durchaus nicht in 'jedem' Event Tod und Verderben, sein Artikel war kein unspezifisches memento mori.
Es wirkt ein wenig bizarr, wenn Nowak auf die 'seit Monaten laufende' Impfkampagne hinweist. Auch er weiss, dass der Aufbau allgemeiner Immunität noch sehr grosse Lücken aufweist. Ja, eine hohe Impfquote bei den eigentlichen Risikogruppen reduziert die Gesamtauswirkungen einer Ansteckung deutlich. Beispiel Schottland, derzeit wieder eine Extreminzidenzgebiet. Dort ist die Hospitalisierungsquote verglichen mit früheren Wellen ca. halb so hoch. Und vielleicht kommen von den dennoch Betroffenen auch noch mehr durch, weil im Schnitt um Jahrzehnte jünger. Gut möglich, dazu weiss ich nichts.
Aber Tote und Menschen, die danach an Long Covid leiden, wird es dennoch viele geben. In Britannien laborieren allein 30'000 Kinder und Jugendliche bis 20 an Long Covid. Und mit jeder neuen Ansteckung wächst die Gefahr, dass der Virus weiterevolutioniert und damit eine Chance hat, den bisher noch mehr oder weniger haltenden Schutz durch die Impfung zu durchbrechen.
Angesichts dessen ist das Verhalten der UEFA und der betreffenden Regierungen dumm und verantwortungslos. Und wer drauf hinweist kein Euphobiker, sondern handelt tendenziell empathisch und will jedenfalls, dass die Kalamität endlich ein Ende hat und nicht aufgrund blinder Gewinnsucht und schierer Dummheit immer aufs Neue in die nächste Runde geht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.07.2021 19:38).