Hacken hat nichts damit zu tun, dass zwei Personen wie wild unter Auslassung der Leertaste auf dem Keyboard herumtrommeln, während irgendwelche Listings über den Bildschirm scrollen und unter Gepiepse ein Fortschrittsbalken bei den Bösen bzw. bei den Guten ein Countdown läuft.
Hacken ist ein innovativer Wirtschaftszweig, wo eine Vielzahl von Akteuren auf breiter Front alle möglichen Schwachstellen abklopft um eine Möglichkeit zu finden, schnell an Geld zu kommen. Dabei ist es egal, wer zahlt. Irgendein Depp klickt auf den Link, egal ob in der Verwaltung eines Krankenhauses oder in einer Rechtsanwaltskanzlei. Ein militärischer Angriff muss dagegen gezielt sein, wenn er ein bestimmtes Ziel erreichen will und nebenher noch gesetzlich und moralisch vertretbar sein soll. Also Rüstungsunternehmen ja, Insulinfabrik nein. Zivile Hacker werden derartige Unterscheidungen nicht machen.
Umgekehrt bedeutet das, dass man sich als potentielles Opfer permanent einer Vielzahl von unbekannte Angreifern gegenüber sieht. Bei einem militärischen Angriff kommen dann eben nur ein paar bekannte Angreifer hinzu.
Was Bezahlung und Arbeitsumfeld angeht, ist die Bundeswehr für qualifizierte Programmierer genau so attraktiv, wie die Kasernenkantine für einen Sternekoch. Um an qualifiziertes Personal zu kommen, müsste man schon eine Stellenanzeigen in den Gefängnissen dieser Welt aushängen. Doch auch damit bekäme man nur die zweite Garnitur, die sich erwischen lassen hat.
Eine Hackabteilung des Staates wird nur eine zusätzliche Geldverbrennungsmaschine, die irgendwann für ein paar krasse Skandale sorgen wird, wenn herauskommt, was die in ihrer Langeweile wirklich so gehackt haben.
Ich empfehle diesen Vortrag von Fefe:
https://ptrace.fefe.de/Hackback/#0