Die Sicht Palleys entspricht weitgehend der meinen, doch kommt seine Darstellung zu kursorisch daher und sollte durch Verweise auf Fakten beglaubigt werden. Zudem muss - das geschieht ja vielleicht noch im angekündigten zweiten Teil - deutlich auf die gravierende Mitverantwortung der europäischen Politiker hingewiesen werden. Bisher erscheinen sie als eine Art verführte Opfer. Das greift deutlich zu kurz. Es ist kein Zufall, dass manche Protagonisten / Protagonistinnen einen Familienhintergrund haben, der ihre de facto revisionistisch-revanchistische Politik als eine der Kontinuität aufweist. Es fällt auf, dass die Feinde von vor hundert Jahren auch heute wieder die Feinde sind, obwohl dies spiegelbildlich nicht oder nur sehr ansatzweise der Fall ist.
Und es wäre von zentraler Bedeutung auf die Funktion der Moralisierung in der Aussenpolitik hinzuweisen. Damit wird die manichäisch geprägte Gut-Böse-Dichotomie stets neu in der Bevölkerung verankert. Eine objektiv-rationale Auseinandersetzung mit der Realität wird auf dieser immer schon gefärbten und färbenden Grundlage unmöglich.