Die politische Karriere Joseph Fischers verlief über Ministerämter und Fraktionsvorsitz.
Da die Grünen in ihrer Frühzeit Amt und Mandat strickt trennten, war es ihm auch nicht möglich, Parteivorsitz und Ministeramt, oder auch Fraktionsvorsitz und Parteiamt zugleich innezuhaben.
Zudem waren Partei- und Fraktionsvorsitz dem Rotationsprinzip unterworfen. Man wollte eben keine Politiker, die zu lange an ihren Sesseln klebten.
All das wurde ab Mitte der 1990er dann Stück für Stück bei den Grünen abgeschafft.
Die Grünen wurden zudem durch Entrismus (der Autor des Telepolis-Artikels nennt das "Hacken") auf Linie gebracht bzw. komplett gedreht.
Das ist aber nicht die erste Organisation oder Partei, wo dem so war.
Die Verhinderung einer feindlichen Übernahme durch Entrismus dürfte der Grund sein, warum etwa Sahra Wagenknecht in ihrem BSW Mitgliedschaften derzeit sehr restriktiv handhabt.
Die feindliche Übernahme der Piratenpartei war ihr wohl Warnung genug. Die Piraten wurden erfolgreich von den Grünen erlegt. Dadurch, dass sie in ihrer Naivität alle offen standen, waren die Piraten für eine feindliche Übernahme geradezu prädestiniert.
Das krasseste Beispiel, wie eine Partei eine feindliche Übernahme durch Entrismus vermeidet, ist aber die PVV des Geert Wilders in den Niederlanden.
Er ist nach wie vor das einzige Mitglied der PVV.
Damit bestimmt er alleine, wo es lang geht. Und er sagt auch ganz offen, durch diese Parteistruktur eine feindliche Übernahme verhindern zu wollen.
Edits: Sinnenstellende Autokorrekturen bereinigt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.02.2024 15:37).