w-j-s schrieb am 18.02.2024 15:13:
Die feindliche Übernahme der Piratenpartei war ihr wohl Warnung genug. Die Piraten wurden erfolgreich von den Grünen erlegt.
Sehe ich anders. Die Piratenpartei war eine Partei ohne besondere Ziele, eine Partei mit sehr spezifischem Anliegen. Aber es war auch eine Partei, die durch ihr Auftreten attraktiv wurde für Leute, denen nie jemand etwas wird recht machen können und die nie dazu bereit sind, Kompromisse zu machen. Also zu einem guten Stück solche, die man heute gerne mal "Wutbürger" nennt. Mit solchen Menschen kann man aber keine Politik machen, und mit solchen Menschen kann man auch keine Partei führen, entwickeln und halten.
Das haben die Grünen in den späten 80ern und frühen 90ern erlebt, als nicht nur die Öko-Fundis um Jutta Ditfurth zum permanenten Problem wurden, sondern auch andere, teils doch sehr.. spezielle Gestalten immer wieder Ärger machten. Die Grünen haben es überlebt (aber meine Meinung nach auch viel verloren), die Piraten hat es halt zerrissen. Und diese, nennen wir sie einfach mal "Wutbürger", ziehen weiter. Viele sicher zur AfD, aber manche werden auch beim BSW aufschlagen. Es ist durchaus Absicht, da erst mal den Laden dicht zu halten.
Als die Piraten auf der Höhe ihrer Macht waren, schrub ich im heise-Forum mal, daß es die nicht mehr lange geben wird, weil es sie schlicht innerlich zerlegen wird. Jo, gab damals dick rot und jede Menge böse Kommentare der Fans. Dabei hätte man sich nur mal die Geschichte anderer Parteien anschauen müssen.. Naja, der Glaube macht halt öfters mal blind.