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  • firedancer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2001

Nicht deutlicht genug

Schöner Artikel, aber nicht deutlich genug.

Denn es fehlt eine Bemerkung darüber, daß mit steigendem
Fingerabdruckspool bei unseren Datensammlern die Rate der falschen
Übereinstimmungen steigt. Diese beträgt m.W. gegenwärtig bereits 4%
und wird mit steigenden "Fingerabdruckdatenbanken" steigen. Ferner
fehlt eine Bemerkung darüber, daß sich unsere Politik auf das am
leichtesten fälschbare biometrische Merkmal stürzt: Jeder hinterläßt
überall Fingerabdrücke, die kopiert und mißbraucht werden können. Ich
gehe sogar soweit zu behaupten, daß die Konzentration auf
Fingerabdrücke Strategie ist: Es geht dabei nicht um (unsere)
Sicherheit, sondern um eine andere Sicherheit. Da sie überall
hinterlassen werden, eignen sie sich hervorragend zur Protokollierung
von Spuren. Würde das Ziel eine Authentifizierung sein, also die
Echtheitsbestätigung von Dokumenten et. al., so wären andere
biometrische Merkmale besser geeignet. Nehmen wir z.B. den Irisscan:
Ein Abnehmen dieser biometrischen Merkmale ohne Wissen des
Betreffenden ist hier weitgehend unmöglich. Der Irisscan wäre also
ein hervorragendes Instrument um die Zugehörigkeit zu einem Ausweis
zu bestätigen. Und für die Echtheitsbestätigung von Dokumenten
benötigt man überhaupt keine biometrischen Merkmale: Ein
Public-Private-Key-Paar tut es auch. Einfach als 2-D-Barcode codiert
und fertig.

Fazit: Bei den Biometriegeschichten unseres Innenministers geht es am
allerwenigsten um das, was er als Begründungen vor schiebt.

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