blu_frisbee schrieb am 27.05.2021 17:11:
Reinhard Stiebler schrieb am 27.05.2021 12:15:
Das ist falsch, weil die Interessen zweier Vertragspartner komplementär sind: Was der eine geben will (Geld bzw. Ware), ist ihm weniger wichtig als das, was er von seinem Gegenüber bekommt (Ware bzw. Geld). Dadurch ist der Tausch für beide Seiten vorteilhaft (win-win-Situation) und generiert für beide Seiten einen Mehrwert (Wohlstandsgewinn).
Sie unterscheiden nicht Gebrauchswert und Tauschwert.
Auf der Gebrauchswertebene ist der Tausch immer vorteilhaft, jeder bekommt den physischen Gegenstand den er will aber vorher nicht hat.Auf der Tauschwertebene muß es ein drittes geben was weder das eine noch das andere sein kann aber in beiden Gegenständen identisch sein muß. Die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit (mit Verrechnung komplizierter in einfache Arbeit).
Die ganze Ökonomie dreht sich um Arbeitszeit. Wenn Peter und Paul auf der Robinson-Insel tauschen dann können sie sich nicht besser stellen als wenn jeder ein Produkt derselben Arbeitszeit hergibt wie das er bekommt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pareto-OptimumDas war die Position der klassischen Ökonomie bis Marx draus revolutionäre Schlüsse zog was die bürgerliche Ökonomie nötigte ihre Zuflucht zur subjektiven Wertlehre zu nehmen. Seither ist die nur noch mathematisch verkleideter cargo cult, auf der selben Ebene wie Astrologie, eine Lehre aber keine Wissenschaft.
Die Arbeitswertlehre ist an ihren Widersprüchen gescheitert. Sie kritisieren zu recht die Versuche der mathematischen Modellierung der Lausanner Schule (Neoklassik), der auch Pareto angehört und die ein Irrweg ist. Sie verkennen aber, dass die subjektive Wertlehre ihre gültige Ausformulierung in der Österreichischen Schule gefunden hat, die die Wertparadoxien, an denen Marx (und andere) durch ihre Fixierung auf die Arbeitszeit gescheitert sind, auflösen konnte.