Versorgung von Angehörigen hat der Staat zur Privatsache erklärt. Aber in dem Sinne, dass er meinen würde, das ging ihn nichts an.
Als humanistisches Gemeinwesen will er natürlich nicht, dass die Bürger einfach verrotten, wenn sie alt und Pflegebedürftig werden. Zahlen will möglichst auch nichts, also verpflichtet er die Angehörigen, und weil klar ist, dass die das gar nicht leisten könne, wird die Verlaufsform dieses Elends dann staatlich betreut.
Zum einen mit einer Pflegeversicherung, die aber die Lohnkosten erhöht - jedenfalls teilweise, also möglichst gering zu halten ist.
Zum anderen mit der Freizügigkeit der Arbeitskräfte. Menschen aus dem Ausland sind herzlichst eingeladen, für Löhne, von denen man nicht leben kann, sich kaputt zu arbeiten. Pflege ist ein harter Job.
Auf diesen Zynismus bezieht sich die kritische Öffentlichkeit und steuert selber lauter Zynismen bei, wie man das besser organisieren könnte, ohne das grundlegende Problem zu benennen: Lohnarbeiter können sich das Leben im Kapitalismus nicht leisten.