Danke für diesen Beitrag! Ich sehe das ganz ähnlich.
Im digitalen Bereich (damals v.a. PC) hatte ich das Glück, dass meine ähnlich übervorsichtig-überbehütende Mutter da absolut nicht versiert war/ist. Und mein technisch versierter Vater schon immer wesentlich liberaler war. Damit hat sich meine Mutter da weitestgehend rausgehalten und mein Vater hat mir kaum Einschränkungen gemacht.
Meine Jugend war aber auch in den 2000ern. Smartphones waren da noch kein großes Thema, und die Feature Phones haben mich als ziemlicher Einzelgänger nie sonderlich interessiert.
Vom Digitalen abgesehen, springt meine Mutter aber auch auf ziemlich jedes Thema an. Sie hat mir sogar als das Thema größer in den Medien war ernsthaft gesagt, Verhütung und mit möglichst wenigen Menschen intime Kontakte zu haben wäre enorm wichtig, wegen Affenpocken. Ich bin 30, sollte ich dazu sagen.
Und zum Thema Jugendschutz muss ich sagen: Die wirklich gefährlichen Inhalte sind aus meiner Sicht Falschinformationen und Propaganda, die man gerade als Kind/Jugendlicher leicht als Wahrheit interpretieren kann. Und auf die stieß man zumindest in den 2000ern im Internet ziemlich leicht. Ich bin mal bei einer Recherche zum Thema NS-Zeit für die Schule auf irgendeiner Nazi-Seite gelandet, die für mich damals recht seriös wirkte und den Holocaust geleugnet hat. Da war ich tatsächlich für einen Moment unsicher, ob nun das Internet oder der Geschichtsunterricht Recht haben. Habe zum Glück zu der Zeit nie mit jemandem darüber geredet. Und bin ganz froh, dass solche Sites heute bei Google nicht mehr unter den ersten Ergebnissen auftauchen.
Und bei den typischen Dingen - Pornos, Schockvideos, usw. - bin ich nie über etwas gestolpert, was an die Dinge rankommt, die meine Verwandtschaft im 2. Weltkrieg live erlebt hat (natürlich den Unterschied von Video vs. live eingerechnet). Ich will das damit nicht komplett relativieren, aber man sollte keine riesigen Gefahren für Kinder und Jugendliche herbeidefinieren, wo die reale Gefährdung sehr überschaubar ist.