Leider haben die Reaktionen auf die gestrige Aktion der israelischen
Regierung sogar hier im Forum bei vielen Postern einen erschreckend
engen Horizont offenbart.
Aus meiner Sicht braucht die USA einen Weltkrieg zur Sanierung ihrer
extrem maroden Finanzen in allen Bereichen der Volkswirtschaft[1].
Dieser soll stattfinden zwischen "dem Islam" und "dem Westen". Wobei
den Planern die Solvenz "des Islam" durch Öl gesichert scheint, die
"des Westens" durch die Erfahrung aus den beiden Weltkriegen des
letzten Jahrhunderts, die ja den (aus Sicht der USA) angenehmen
"Kollateral-Nutzen" mit sich brachten, daß zuvor jedesmal die USA die
mit Abstand am höchsten verschuldete Nation der Welt war, hinterher
dagegen alle Welt bei der USA verschuldet war.
Offensichtlich sahen sich die Regierungen in den gemeinten Ländern
"des Westens" aus unterschiedlichen Gründen[2] nicht in der Lage,
sich unmittelbar nach 911 diesem Plan entgegenzusetzen; eventuell
hatte man ihn auch noch nicht durchschaut. Aber offensichtlich haben
sie ihn inzwischen durchschaut und sind entschlossen, die Gelegenheit
zu nutzen: denn wenn es der USA in absehbarer Zeit nicht gelingt, den
benötigten Weltkrieg in Gang zu bringen, wird der Bankrott der USA
offensichtlich werden und damit die Möglichkeit eröffnet, das
Weltgetriebe internationalem Recht unterzuordnen[3], dem sich jeder
-auch die USA!- einzufügen hat. Davon profitieren alle Länder und
deren Bevölkerungen, die von den heute herrschenden, von USA
maßgeblich bestimmten Bedingungen des entfesselten Kapitalismus' und
der ihm innewohnenden Kriegslogik negativ betroffen sind.
Darum kam es zur "Allianz der Unwilligen", als die USA sich nach dem
Angriff auf Afghanistan an die Umsetzung ihres Plans, Stufe zwei,
machten, den Krieg gegen Irak.
Ich hatte schon länger die Befürchtung, daß die Kriegsplaner sich mit
dem Widerstand der Allianz der Unwilligen aus dem o.g. Grund so
einfach nicht abfinden _können_ und neben der Initiierung von
eindrücklichen Beispielen dafür "daß wir alle vom Terrorismus
betroffen sind" (sog. El Kaida) auch daran dachten, Israel als Trumpf
ins Spiel zu bringen[4], denn die deutsche Vergangenheit ist die
(mitunter wohl auch unter diesem Aspekt gepflegte) Achillesferse in
der Allianz der Unwilligen: Gesetzt, Israel[5] würde von einem
arabischen Nachbarn "angegriffen", wie sollte sich eine deutsche
Regierung einem Ruf nach Beistand verschließen können?!
Gerade hier hat aber die Reaktion auf den gestrigen Mord an Scheich
Jassin, der sich nicht anders als eine von Israels Regierung gewollte
Eskalation erklären läßt, ein erfreuliches Ergebnis gezeigt: Israel
wurde dafür (außer von USA) einhellig verurteilt! Das läßt darauf
schließen, daß auch der vermeintliche Trumpf der Kriegsplaner eines
israelischen Rufs nach Beistand nicht stechen wird.
Und besonders bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang, daß es
mit Jack Straw ausgerechnet der Außenminister des vermeintlichen[6]
Pudels Großbritannien gewesen ist, der sich als erster und mit der
schärfsten Verurteilung zu der israelischen Aktion geäußert hatte!
Als rabenschwarz betrachte ich den gestrigen Tag also zum einen, weil
die Folge davon mehr Tote vor Ort sein werden, zum anderen weil er
ein weiteres Indiz dafür ist, daß meine Befürchtungen einen realen
Hintergrund haben.
Aber wenn es um die Aussichten der USA geht, ihre Kriegspläne
umzusetzen, dann war es -trotz allem- eine guter Tag!
_________________________________________________________
[1] Der Staat (das ist ja noch am bekanntesten) bildet mit seinen
7.122 Milliarden US-Dollar Schulden nur die Spitze des Eisbergs:
<http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpenny.htm>,
aber auch die privaten Haushalte, die Unternehmen und der Außenhandel
weisen unterm Strich fette rote Zahlen auf; und die größten Risiken
schlummern im privaten Finanzsektor: Schätzungen beliefen sich
bereits im Jahr 2000 auf 60.000 Milliarden, sprich: 60 (europäische!)
Billionen US-Dollar! Zum Vergleich: der Wert des irakischen Öls wird
auf 28 Billionen US-Dollar geschätzt. Aber erstens bringt die USA es
wegen der Sabotage nicht richtig zum Sprudeln, zweitens kann man es
nicht mit einem Schlag auf den Markt bringen, wenn die
Spekulationsblase auf dem Finanzsektor zu platzen droht, und drittens
kostet der Einsatz der US-Truppen ja auch eine Kleinigkeit (man sagt,
4 Milliarden US-Doller monatlich).
[2] In D z.B. nicht zuletzt wegen mangelnder völkerrechtlicher
Souveränität des Staates, siehe die Links unter Punkt 2.):
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=5307404&forum_id=54164>
[3] Zur Rolle der UNO in Vergangenheit und Zukunft (Vorposter
beachten!):
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=5304869&forum_id=54071>
[4] Wie ich auch hier schon gelegentlich zumindest angedeutet hatte:
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=5346989&forum_id=54489>
[5] Die Motivation Israels, sich seinerseits in so einen Plan
einspannen zu lassen, ist auf den ersten Blick auch einleuchtend:
böte doch ein "Weltkrieg" die Möglichkeit ganz nebenbei die
Potentiale der IDF zur endgültigen Lösung des Nahostkonflikts im
Sinne Israels zu nutzen. Allerdings läßt das Kalkül auf israelischer
Seite einen nicht unerheblichen Faktor außer acht: daß dem großen
Bruder im Zweifelsfalle das Hemd näher als die Weste ist, d.h. sich
die USA nach erfolgreichem Entfachen des gewünschten Krieges sehr
bald als Kriegspartei zurückziehen wird: sprich, sich dem -dann
willkommenen- öffentlichen Druck der Forderungen von Bewegungen wie
"Bring them home", "Veterans for Peace" etc. wird "beugen müssen".
Schon allein, um beide Seiten beliefern zu können, verbietet sich
eine einseitige Teilnahme. Und sollte trotz der IDF-Potentiale
Fortuna den Sieg der anderen Seite zusprechen: das wäre dem großen
Bruder ebenfalls herzlich egal, solange die Rendite stimmt. (Ganz zu
schweigen davon, wie sich die Lage der in USA lebenden Lobbyisten
Israels ändern könnte, sollte Israel im Bible Belt nicht länger als
wichtiger Verbündeter im Geiste betrachtet werden: Mel Gibson plant
schon seine zweite "Bibel-Verfilmung"!)
[6]
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=3102691&forum_id=39304>
Dann wäre Blairs Strategie einfach längerfristiger gewesen, als ich
damals angenommen hatte -> er will ja auch erst 2005 glorreich
wiedergewählt werden! Jedenfalls spricht für eine noch nicht
öffentlich erwartete Rolle Großbritanniens auch, wie auffallend die
erklärten Kriegsgegner in der EU, Frankreich und Deutschland,
hinsichtlich der "Meinungsverschiedenheit" mit Blair den Ball
flachgehalten haben und weiter flachhalten. (Umso bitterer für die
Kriegsplaner, daß ein vielleicht wirklich treuer Pudel wie Aznar
trotz des Anschlags von Madrid nicht zu halten war.)
Regierung sogar hier im Forum bei vielen Postern einen erschreckend
engen Horizont offenbart.
Aus meiner Sicht braucht die USA einen Weltkrieg zur Sanierung ihrer
extrem maroden Finanzen in allen Bereichen der Volkswirtschaft[1].
Dieser soll stattfinden zwischen "dem Islam" und "dem Westen". Wobei
den Planern die Solvenz "des Islam" durch Öl gesichert scheint, die
"des Westens" durch die Erfahrung aus den beiden Weltkriegen des
letzten Jahrhunderts, die ja den (aus Sicht der USA) angenehmen
"Kollateral-Nutzen" mit sich brachten, daß zuvor jedesmal die USA die
mit Abstand am höchsten verschuldete Nation der Welt war, hinterher
dagegen alle Welt bei der USA verschuldet war.
Offensichtlich sahen sich die Regierungen in den gemeinten Ländern
"des Westens" aus unterschiedlichen Gründen[2] nicht in der Lage,
sich unmittelbar nach 911 diesem Plan entgegenzusetzen; eventuell
hatte man ihn auch noch nicht durchschaut. Aber offensichtlich haben
sie ihn inzwischen durchschaut und sind entschlossen, die Gelegenheit
zu nutzen: denn wenn es der USA in absehbarer Zeit nicht gelingt, den
benötigten Weltkrieg in Gang zu bringen, wird der Bankrott der USA
offensichtlich werden und damit die Möglichkeit eröffnet, das
Weltgetriebe internationalem Recht unterzuordnen[3], dem sich jeder
-auch die USA!- einzufügen hat. Davon profitieren alle Länder und
deren Bevölkerungen, die von den heute herrschenden, von USA
maßgeblich bestimmten Bedingungen des entfesselten Kapitalismus' und
der ihm innewohnenden Kriegslogik negativ betroffen sind.
Darum kam es zur "Allianz der Unwilligen", als die USA sich nach dem
Angriff auf Afghanistan an die Umsetzung ihres Plans, Stufe zwei,
machten, den Krieg gegen Irak.
Ich hatte schon länger die Befürchtung, daß die Kriegsplaner sich mit
dem Widerstand der Allianz der Unwilligen aus dem o.g. Grund so
einfach nicht abfinden _können_ und neben der Initiierung von
eindrücklichen Beispielen dafür "daß wir alle vom Terrorismus
betroffen sind" (sog. El Kaida) auch daran dachten, Israel als Trumpf
ins Spiel zu bringen[4], denn die deutsche Vergangenheit ist die
(mitunter wohl auch unter diesem Aspekt gepflegte) Achillesferse in
der Allianz der Unwilligen: Gesetzt, Israel[5] würde von einem
arabischen Nachbarn "angegriffen", wie sollte sich eine deutsche
Regierung einem Ruf nach Beistand verschließen können?!
Gerade hier hat aber die Reaktion auf den gestrigen Mord an Scheich
Jassin, der sich nicht anders als eine von Israels Regierung gewollte
Eskalation erklären läßt, ein erfreuliches Ergebnis gezeigt: Israel
wurde dafür (außer von USA) einhellig verurteilt! Das läßt darauf
schließen, daß auch der vermeintliche Trumpf der Kriegsplaner eines
israelischen Rufs nach Beistand nicht stechen wird.
Und besonders bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang, daß es
mit Jack Straw ausgerechnet der Außenminister des vermeintlichen[6]
Pudels Großbritannien gewesen ist, der sich als erster und mit der
schärfsten Verurteilung zu der israelischen Aktion geäußert hatte!
Als rabenschwarz betrachte ich den gestrigen Tag also zum einen, weil
die Folge davon mehr Tote vor Ort sein werden, zum anderen weil er
ein weiteres Indiz dafür ist, daß meine Befürchtungen einen realen
Hintergrund haben.
Aber wenn es um die Aussichten der USA geht, ihre Kriegspläne
umzusetzen, dann war es -trotz allem- eine guter Tag!
_________________________________________________________
[1] Der Staat (das ist ja noch am bekanntesten) bildet mit seinen
7.122 Milliarden US-Dollar Schulden nur die Spitze des Eisbergs:
<http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpenny.htm>,
aber auch die privaten Haushalte, die Unternehmen und der Außenhandel
weisen unterm Strich fette rote Zahlen auf; und die größten Risiken
schlummern im privaten Finanzsektor: Schätzungen beliefen sich
bereits im Jahr 2000 auf 60.000 Milliarden, sprich: 60 (europäische!)
Billionen US-Dollar! Zum Vergleich: der Wert des irakischen Öls wird
auf 28 Billionen US-Dollar geschätzt. Aber erstens bringt die USA es
wegen der Sabotage nicht richtig zum Sprudeln, zweitens kann man es
nicht mit einem Schlag auf den Markt bringen, wenn die
Spekulationsblase auf dem Finanzsektor zu platzen droht, und drittens
kostet der Einsatz der US-Truppen ja auch eine Kleinigkeit (man sagt,
4 Milliarden US-Doller monatlich).
[2] In D z.B. nicht zuletzt wegen mangelnder völkerrechtlicher
Souveränität des Staates, siehe die Links unter Punkt 2.):
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=5307404&forum_id=54164>
[3] Zur Rolle der UNO in Vergangenheit und Zukunft (Vorposter
beachten!):
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=5304869&forum_id=54071>
[4] Wie ich auch hier schon gelegentlich zumindest angedeutet hatte:
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=5346989&forum_id=54489>
[5] Die Motivation Israels, sich seinerseits in so einen Plan
einspannen zu lassen, ist auf den ersten Blick auch einleuchtend:
böte doch ein "Weltkrieg" die Möglichkeit ganz nebenbei die
Potentiale der IDF zur endgültigen Lösung des Nahostkonflikts im
Sinne Israels zu nutzen. Allerdings läßt das Kalkül auf israelischer
Seite einen nicht unerheblichen Faktor außer acht: daß dem großen
Bruder im Zweifelsfalle das Hemd näher als die Weste ist, d.h. sich
die USA nach erfolgreichem Entfachen des gewünschten Krieges sehr
bald als Kriegspartei zurückziehen wird: sprich, sich dem -dann
willkommenen- öffentlichen Druck der Forderungen von Bewegungen wie
"Bring them home", "Veterans for Peace" etc. wird "beugen müssen".
Schon allein, um beide Seiten beliefern zu können, verbietet sich
eine einseitige Teilnahme. Und sollte trotz der IDF-Potentiale
Fortuna den Sieg der anderen Seite zusprechen: das wäre dem großen
Bruder ebenfalls herzlich egal, solange die Rendite stimmt. (Ganz zu
schweigen davon, wie sich die Lage der in USA lebenden Lobbyisten
Israels ändern könnte, sollte Israel im Bible Belt nicht länger als
wichtiger Verbündeter im Geiste betrachtet werden: Mel Gibson plant
schon seine zweite "Bibel-Verfilmung"!)
[6]
<http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=3102691&forum_id=39304>
Dann wäre Blairs Strategie einfach längerfristiger gewesen, als ich
damals angenommen hatte -> er will ja auch erst 2005 glorreich
wiedergewählt werden! Jedenfalls spricht für eine noch nicht
öffentlich erwartete Rolle Großbritanniens auch, wie auffallend die
erklärten Kriegsgegner in der EU, Frankreich und Deutschland,
hinsichtlich der "Meinungsverschiedenheit" mit Blair den Ball
flachgehalten haben und weiter flachhalten. (Umso bitterer für die
Kriegsplaner, daß ein vielleicht wirklich treuer Pudel wie Aznar
trotz des Anschlags von Madrid nicht zu halten war.)