Es ist schon fast peinlich, wie Suchsland sich an die eine Explosion im Spitalhof festbeisst, die nun Wochen her ist, während derer die israelische Armee Dutzende Attacken ausgeführt hat, bei denen es sich ganz offensichtlich um Kriegsverbrechen handelt. Vor nichts wird Halt gemacht, weder sind Journalisten tabu, die gleich mit der gesamten Grossfamilie getötet werden, noch Krankentransporte, UNO-Einrichtungen wie Schulen usw.
Der von Suchsland thematisierte Vorfall ist gegenwärtig nicht atribuiert. Es gibt Hinweise dafür, dass es sich um eine israelische Bombe gehandelt haben könnte, die noch in der Luft explodiert. Aber wie auch immer, die Tausenden palästinensischen Kinder, die die Rachebombardierung durch die israelische Armee zum Opfer gefallen sind, können nicht wegdiskutiert werden. Und es geht immer weiter.
Wer dies ausblendet, muss sich schon kritische Fragen gefallen lassen. Etwa ob er wenigstens mit gleich langen Ellen messe - persönlich halte ich sogar das noch für verfehlt. Man darf die Taten von Unterdrückern nicht mit jenen der Unterdrückten gleichstellen -, und ob er glaube, dass das von ihm propagierte Verfeindungsdenken und -handeln je zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führe.
Es wäre übrigens an der Zeit, dass auch in deutschen Medien die Tatsache erwähnt wird, dass ein Teil der Toten des 7. Oktobers auf den Einsatz von Kampfhelikoptern der israelischen Armee zurückzuführen ist. (Siehe dazu die israelische Zeitung Haaretz.) Diese beschossen z. B. den von der Hamas gesprengten Rave und töteten dabei unterschiedslos Freund und Feind. Auch die ausgebrannten Autos am Strassenrand sind durch solchen Beschuss zu erklären, gewiss nicht von palästinensischem Maschinengewehrfeuer verursacht.