Drei Wochen vor den Wahlen eine lächerliche Forderung. Unabhängig von der Faktizität der Gärtner'schen Schilderung hiesse das, dem bereits abgehängten Laschet nochmals eine reale Chance zu geben, Kanzler zu werden, Baerbock hatte sowieso noch nie eine Chance. Mit ihrer Wahl haben sich die Grünen ins Knie geschossen. Sie hätten wissen müssen, dass die heutige deutsche Bevölkerung einer jugendlicher wirkenden 40-jährigen das Kanzleramt nie im Leben anvertraut, ganz unabhängig von Patzern im Wahlkampf und was immer sie inhaltlich vertritt.
Auch Laschet kommt falsch rüber - ein fröhlicher Bruder Leichtfuss, weich, biegsam, ein Gummibärchen. Eine Bezeichnung, die ihn deutlich verharmlost, aber so wirkt er nun mal.
Scholz hingegen traut man Krise zu, auch dass er auch mal Eisen fressen kann, wenns nötig sein sollte. Ruhige Energie, Kungeleien mit Bankstern bilden sich im Image nicht ab. Auch nicht die G-20-Sauereien. Er flösst den Deutschen Vertrauen ein.
Mit Söder im Rennen säh die Sache wesentlich anders aus, der ist zwar ein Opportunist vor dem Herrn, ist aber in der Lage morgen genauso überzeugend das Gegenteil von dem zu vertreten, was er heute sagt. Er wirkt wie ein Macher, für eine Wahl reicht das. Er steht aber nicht zur Auswahl. Vorteil Scholz.