Weil ein Teil ihres Klientels zum globalisierungs-kritischen Spektrum zu rechnen ist, mobilisiert auch die Partei "Die Linke" für die G20-Proteste.Das hierzu verwandte Plakat zeugt allerdings weniger von einer fundierten Analyse der globalen Kräfteverhältnisse als vom linken Schmusekurs in Richtung zukünftiger Koalitionspartner.
Neben dem aussage-starken Text "G20 in Hamburg. Das ist der Gipfel! Die Linke" findet sich ein Fotomontagen-Gesicht, das aus den Gesichtshälften von Erdogan und Putin zusammengesetzt ist. Wer genauer hinschaut, erkennt in der aufgesetzten Haar-Tolle den symbolisierten Donald Trump. Das ganze ähnelt einem "Spiegel"-Titelblatt vom April.
Nun kann man gegen Erdogan und Putin durchaus Vorbehalte haben, gegen ersteren sicher deutlich mehr. Aber die Staatsführer der peripheren Türkei und des bedrängten Russland als Zentralfiguren des Welt-Kapitalismus? Da hat die Linke wohl ihren marxistischen Kompass ausser Funktion gesetzt.
Andererseits sind Erdogan, Putin und Trump aktuell die weltpolitischen "Bösewichte" des deutschen Mainstreams und der staatstragenden Parteien. Und mit einem Plakat wie dem oben beschriebenen trifft man sicher auf deren Sympathien. ,