HaPeR schrieb am 17.07.2021 08:55:
DL5MHK schrieb am 17.07.2021 01:48:
Aufbewahrung privater Waffen noch dazu in größerer Anzahl im Schützenhaus ist schlicht und ergreifend verboten. Aus gutem Grund.
Das könnte man mit entsprechenden Auflagen an die Unterbringung (Panzerschränke, Öffnen mit zwei Schlüsseln, ...) ändern. Kostet halt Zeit und Geld, macht die Welt dafür sicherer.
Das Problem ist, dass Waffen, die zentral in Schützenhäusern gelagert werden, einen enormen Anreiz für Kriminelle darstellen - nicht für den Gelegenheitsdieb, sondern für professionell ausgestattete und ebenso agierende Einbrecherbanden. Jeder Tresor ist knackbar, und dann ist das für die quasi ein Großeinkauf. Bei Lagerung zuhause hingegen ist den Einbrechern nicht bekannt, wer Waffenbesitzer und somit ein lohnendes Ziel ist.
Außerdem ist der Erlaubnisinhaber konkret für seine eigenen Waffen verantwortlich. Sind die Waffen ausser Haus gelagert, kann er diese Verantwortung nicht wahrnehmen.
Doch. Genau darum geht es. Weit über 90% der Schützen sind keine Amoklaufkandidaten und auch nicht kriminell. Samstag ist der Wettkampf, Samstag wird die Waffe geholt und Samstag zurückgebracht.
Ist der Weg zu weit, dann wird Freitag die Waffe geholt, zum Wettkampfort gefahren, dort die Waffen im entsprechend gesicherten Schützenhaus untergebracht und nach dem Wettkampf in eigenen Schützenhaus verschlossen. Wo soll da das Problem sein?
Und zwischendurch könnte der Schütze immer noch ein bisschen Amok laufen, wenn ihm danach wäre. Die Zentrallagerung ist kein geeignetes Mittel, um so etwas zu verhindern. Und es ist im Grunde auch nicht erforderlich, genau so, wie es nicht erforderlich ist, die Sicherheitsvorkehrungen in anderen Lebensbereichen so eng zu gestalten, das JEDES Todesopfer ausgeschlossen werden kann. Siehe Straßenverkehr, siehe Gesundheitswesen, siehe Arbeitsschutz. Die Anzahl der mit Waffen begangenen Straftaten an der Gesamtzahl ist außerordentlich gering, und die Anzahl der mit Legalwaffen begangenen Straftaten an der Anzahl der mit Waffen begangenen ist nochmal weiaus geringer (wir bewegen uns hier im Promillebereich!), selbst das BKA hat bei den Auschusssitzungen zur letzten Waffenrechtsänderung zu Protokoll gegeben, dass aus ihrer Sicht die Legalwaffenbeteiligung derart gering ist, dass eine Änderung des Waffenrechts diesbezüglich als nicht erforderlich erscheint.
Wer Sonntag fährt holt Sonntag sein Schießeisen. Weil es ein potienzielles Mordwerkzeug ist. Wird es vorher abgeholt ist eine häusliche Lagerung bei Strafe zu untersagen. Dafür gibt es dann das Schützenhaus am Wettkampfort.
Hatten wir oben schon. Gibt es außer "nicht einzusehen" noch andere, stichhaltigere Argumente?
Es sind Mordwerkzeuge, die entsprechend abzusichern sind. Die Frage von Ihnen ist nur polemisch. Erst wenn Sportgeräte geschaffen werden, die mit scharfer Munition nicht brauchbar sind, was technisch inzwischen machbar ist, dann kann es auch häuslich gelagert werden.
Es sind keine Mordwerkzeuge, sie sind allenfalls für Morde geeignet. Das sind aber alle möglichen scharfen, spitzen und stumpfen Gegenstände ebenfalls - wollen wir die dann auch einschränken? Messer, Scheren, Schraubenzieher, Knüppel...
Mein Vater war beim BGS und hatte eine Dienstpistole. Die sah er als Mordwerkzeug an. Ich hatte die mal heimlich in Händen, aber nie benutzt. Der Sohn des Nachbarn, Bundeswehrsoldat der Vater, spielte immer wieder mal vor anderen Kindern mit der Waffe seines Vaters.
Völlig gleich, als was ihr Vater die Pistole ansah. Und wenn er sie als Mordwerkzeug betrachtete und dann nicht dafür sorgte, dass seine Kinder die nicht in die Hand bekamen, dann gehört ihm sowieso noch was ganz anderes...
Das hat nichts mit Unterstützung von Diktaturen zu tun. Es gibt mehr Waffenfreunde, die für Diktaturen sind, als Waffengegner. Absolut sowieso, prozentual auch.
Haben Sie da grad mal ein paar Zahlen parat?
Das weitere Waffen zu verbieten sind, z.B. bestimmte Messertypen, ist eine gute Forderung.
Messer sind Werkzeuge.
Das Schützen keinen besonderen Hang zur Kriminalität haben, das habe ich bereits geschrieben. Ich bin dafür, dass sie ihr Hobby und ihre Tradition weiter pflegen dürfen. Es wäre allerdings im Interesse der Schützen Sportgeräte zu entwickeln, die keine scharfe Munition verkraften. Was soll dagegen sprechen?
Dagegen spricht, dass es eine gänzlich andere sportliche Herausforderung ist, eine großkalibrige Waffe mit entsprechender Präzision zu beherrschen, als eine Druckluftwaffe oder gar etwa ein Lasergewehr. Klar könnte man Formel 1 - Rennen auch mit Tretautos fahren, wäre viel sicherer...