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  • Propeller15

mehr als 1000 Beiträge seit 29.08.2013

Re: Ein völlig irrer rassistischer Killer bleibt ein rassistischer Killer.

/Rak schrieb am 14.07.2021 20:30:

Propeller15 schrieb am 14.07.2021 20:15:

/Rak schrieb am 14.07.2021 20:09:

Anders Breivik hat zwar eine beschissene, rassistische Weltsicht und eine verachtenswerte Einstellung gegenüber menschlichem Leben.

Aber er ist (und war auch während der Tat) eindeutig voll zurechnungsfähig und eben kein "Irrer".

https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik

# In einem Brief des Kinderpsychiaters Per Olav Næss an das Jugendamt heißt es, dass Anders Breivik Schwierigkeiten habe, „sich emotional auszudrücken“, er „passiv im Spiel“ sei und ihm „Elemente der Lust und der Freude“ fast vollständig fehlten. Næss empfahl der Behörde, den Jungen in einem „stabilen Pflegeheim“ unterzubringen.[11][12] Entsprechende Beschlüsse ergingen jedoch nicht. #

Nach der Tat gabs zwei Gutachten.

Erstes:

#Am 29. November 2011 wurde im Polizeipräsidium Oslo ein 243 Seiten langes rechtspsychiatrisches Gutachten vorgestellt, das zu dem Schluss kommt, Breivik leide an paranoider Schizophrenie. Er sei während der Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen.#

Nach dem obigen ist es schwer vorstellbar, dass sich diese Elemente der Freude und Lust normalisiert haben. Aber ein rechtsradikaler Hintergrund war praktisch also gabs ein zweites Gutachten.

Das sagte, er sei normal.

Am ersten Gutachten wurden aber auch ganz massive fachliche Fehler fest gestellt, solltest du auch noch erwähnen, wenn du da schon WP zitierst. In diesem ersten Gutachten wurde ihm unter anderem ein Krankheitsgrad zuerkannt, den eigentlich nur ein vor sich hin sabbernder und fast lebensunfähiger Patient haben könnte.

Denn zitieren wir mal weiter aus deinem Text:

"Das erste rechtspsychiatrische Gutachten stieß in Fachkreisen dennoch auf massive Kritik. Die Schizophrenie-Expertin Anne Kari Torgalsbøen vom Institut für Psychologie der Universität Oslo bezeichnete das Fazit des Gutachtens als „sehr verwunderlich“[117] und verlangte nach neuen Richtlinien in Zusammenhang mit der Ernennung von Sachkundigen, da die aktuelle Praxis die Rechtssicherheit in Norwegen gefährde.[118] Der dänische Psychiater Henrik Day Poulsen bemängelte, dass die Kriterien, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine Schizophrenie-Diagnose zugrunde legt, nicht erfüllt seien; das Gutachten verfüge damit über keine ausreichende Grundlage.[119] Geir Pedersen, Senior Researcher an der Abteilung für psychische Gesundheit und Abhängigkeitserkrankungen (Klinikk for psykisk helse og avhengighet) des Osloer Universitätskrankenhauses (Oslo universitetssykehus), kritisierte die GAF-Bewertung des Angeklagten. Ein Wert 2 auf dem Symptomniveau impliziere, dass die betreffende Person nur noch vor sich hin vegetiere und gefüttert, gewaschen und angekleidet werden müsse. Das sei im Falle Breiviks eindeutig nicht der Fall.[113] Der schwedische Psychiater Johan Cullberg schrieb, dass keine der mitgeteilten Beobachtungen auf eine Psychose hindeute. Das Gutachten nannte er „erschreckend unprofessionell“.[120] Kritisiert wurde mehrfach auch, dass die ideologischen Ansichten Breiviks nicht Gegenstand des Gutachtens seien. So warf die Gerichtspsychiaterin Randi Rosenqvist, jahrelang selbst Vorsitzende der Rechtsmedizinischen Kommission, den Gutachtern in einem Interview mit dem Magazin Der Spiegel vor, die antiislamischen Aussagen des Täters von vornherein als unzurechnungsfähig beiseitegeschoben zu haben. Aus historischen Gründen gebe es bei politisch motivierten Tätern jedoch eine Tradition, mit der Diagnose „geisteskrank“ zurückhaltend umzugehen. „Bei der Baader-Meinhof-Gruppe wäre keiner auf den Gedanken gekommen, die Terroristen für schuldunfähig zu erklären.“[121]

Einige Wochen nach der Veröffentlichung des Gutachtens widersprach das psychologische Team, das den Auftrag erhalten hatte, Breivik im Gefängnis zu betreuen, ebenfalls der gestellten Diagnose in allen wesentlichen Punkten. Drei Psychologen und ein Psychiater des Distriktspsychiatrischen Zentrums in Sandvika erklärten, dass der Attentäter weder psychotisch noch schizophren sei. Er benötige keine Medizin, und es bestehe auch keine Selbstmordgefahr. Das Team hatte direkt nach Breiviks Inhaftierung einen intensiven Kontakt zu ihm hergestellt.[122] In juristischen Kreisen wurde aufgrund dieser Einschätzung erwartet, dass das zuständige Osloer Gericht weitere Sachverständige mit einer Überprüfung des Gutachtens beauftragen würde...(...)"

Kurzum ist da im ersten Gutachten einfach genau das passiert, was ich hier im Thread bereits massiv kritisiert habe:
Eine abweichen Meinung zum Thema Rasse und Islam wurde in diesem Gutachten als "geisteskrank" eingestuft, nur weil es eine abweichende Meinung zum Theme Rasse und Islam war. Aus psychologisch-fachlicher Sicht war dieses erste Gutachten aber offensichtlich nur ein "ungenügend" wert. 5.0, Durchgefallen.

Es ist nicht "meine" Quelle. Es ist die linksextreme Wikipedia. Dass eine Verrückterklärung politisch nicht genug war, ist im linksextremen Schweden logisch.

Außerdem steht da:

#Medizinisch-toxikologische Untersuchungen ergaben, dass Breivik zur Tatzeit unter dem Einfluss von Ephedrin und Koffein sowie von Anabolika stand.[56]#

Trotzdem voll zurechnungsfähig. Schon klar.

#Weitere Stellungnahmen
Da die beiden rechtspsychiatrischen Gutachten zu völlig verschiedenen Ergebnissen kamen, benannten die Anwälte der Hinterbliebenen Ulrik Malt, Professor für Psychiatrie an der Universität Oslo, als Zeugen. Malt verfolgte den Prozess gegen Anders Breivik ab dem 19. April 2012. Er sollte sich unter anderem zur Methodologie der Gutachten und zur psychiatrischen Diagnostik im Allgemeinen äußern. Während seiner Zeugenaussage am 8. Juni 2012 erklärte er, dass Breivik wahrscheinlich am Asperger-Syndrom leide, möglicherweise in Verbindung mit dem Tourette-Syndrom. Vieles deutete auch für ihn in Richtung einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.[130]

Nach dem Auftritt Malts sagten im Prozess weitere Mediziner und Psychologen als Zeugen aus. Vier Personen (darunter die Sachverständigen des ersten Gutachtens) hielten Breivik dabei für unzurechnungsfähig, elf Personen (darunter die Sachverständigen des zweiten Gutachtens) für zurechnungsfähig.[131][132][133][134][135] Anlässlich einer Umfrage der Tageszeitung Verdens Gang im Sommer 2012, an der 66 rechtssachkundige Psychiater und Psychologen in Norwegen teilnahmen, hielt lediglich eine Minderheit von 14 Prozent der Befragten Breivik für unzurechnungsfähig.[136]#

Es gab ziemich viele Stellungnahmen zur Unzurechnungsfähigkeit, aber für den "Kampf gegen Rechts" reicht sowas halt nicht.

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