Ansicht umschalten
Avatar von holger444
  • holger444

239 Beiträge seit 02.09.2020

Re: Verbannung

Pnyx (1) schrieb am 18.02.2022 22:30:

Nur ein Detailaspekt, der alles Andere in keiner Weise herabsetzen soll. Im Gegenteil, ich stimme dem Meisten davon zu.

Wie kommt es, dass Personen, die sprach- und sozialsensibel darauf achten, nicht zu spalten, die seltsame Bezeichnung People of Color so leicht über die Lippen kommt? Ist sie nicht ein Paradebeispiel für die Dichotomisierung der Welt, hier People of Color, dort Weisse, und ist eine solche denkbar ohne Wertung? Ohne den einen Teil über den anderen zu stellen? Und daher unbedingt zu vermeiden?

Warum soll der Pigmentierungsgrad das Merkmal sein, der die einen von den anderen scheidet, oder bleiben? Kurz, der Begriff klopft gerade das fest, wogegen er sich von der Intention der ihn Verwendenden her wendet. Man sollte ihn so schnell wie möglich in die sprachliche Mottenkiste verbannen, wo er seinen vielen Vorgängern Gesellschaften leisten kann.

Ja, das ist ja auch das, wogegen sich die Autorin am Anfang des Artikels ausgesprochen hat, aber vielleicht ist es ihr nicht aufgefallen?
Ich bin da selber hilflos. Wie soll ich den Sinneseindruck meiner Augen ausdruecken?
Eigentlich bin ich doch nicht so hilflos. Ich denke, man darf durchaus den Sinneseindruck der Augen wiedergeben.
Aber man muss aufpassen, dass man nicht von der Unterschiedlichkeit der Erscheinungen auf eine Unterschiedlichkeit der Seelen schliesst.
Eine Dichotomisierung der Welt ohne Wertung! Wir sollten also versuchen, den Sinneseindruck ohne Wertung wiederzugeben.

Aber den Sinneseindruck nicht wiedergeben zu duerfen: das faende ich schaendlich und unwissenschaftlich, und ausserdem spielt das den Nazis in die Haende. Ich moechte sagen duerfen, was ich sehe. Aber ich muss auf die Verbindung zwischen meinen Wahrnehmungen und meinen Stereotypen aufpassen.

Ich denke nicht, dass man Rassismus durch Verbote von Worten stoppen kann. Man kann ihn durch Aufklaerung der Seele und des Geistes stoppen.

Das sage ich als jemand, der in seiner Kindheit eine sehr homogene Gesellschaft erlebt hat, aber die heutige heterogene Gesellschaft geniesst.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten