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  • empiry

391 Beiträge seit 14.02.2018

Die liebe Inzidenz

Auch nach ziemlich genau einem Jahr verkauft die Politik die Inzidenz immer noch als die Maßzahl aller Dinge. Dabei ist das völliger Unsinn, denn die Inzidenz hängt unter anderem maßgeblich von den Anzahl der Tests ab:

Gedankenexperiment:

100.000 Einwohner, 20.000 haben das Virus in sich (egal ob vermehrungsfähig oder nicht, bei diesen 20.000 würde der Test positiv sein). Wir testen 1% dieser Gruppe, also 1.000. Statistik sagt uns, dass von den 1.000 dann 200 positiv getestet werden. Das heißt meine Inzidenz pro 100.000 ist genau 200.

Würde ich aber nur die Hälfte testen, dann wäre meine Inzidenz nur 100, denn ich würde bei 500 Tests auch nur 100 Positive finden. Würde ich doppelt so viele Testens also 2.000 Menschen, wäre meine Inzidenz bei 400.

Nun, sagen ganz Schlaue, aber es werden doch hauptsächlich nur symptomatische und Kontaktverdächtige getestet, da ist es doch viel wahrscheinlicher, dass unter den 1.000 getesteten überproportional viele Coronaverseuchte sind.

Ja, in der Theorie. Aber nicht in der Praxis. Der Maximalwert der Positivrate in Deutschland war in der KW 53/2020 17%. Das heißt selbst bei all den bevorzugt getesteten Verdachtsfällen waren im Maximum 17% tatsächlich positiv.

Also passt schon.

Auf gut Deutsch, Landkreise, die den Laden wieder aufmachen wollen, testen einfach weniger, dann klappt's mit der Inzidenz.

Und wer's wie Söder machen will, der testet alle und jeden. Dann kann man Lockdown machen, bis Amazon alles aufgekauft hat, auch den Söder (oder haben die das schon?)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.03.2021 19:05).

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