Lord Chao schrieb am 6. Oktober 2002 2:07
> COPOKA-BOPOBKA schrieb am 5. Oktober 2002 1:23
>
> > Lord Chao schrieb am 4. Oktober 2002 2:56
> > > [...]
> > > Momentan wird die Welt von einer Schar "professioneller
> > > Trivialisateure" in Atem gehalten, die offensichtlich ...
> > Momentan? Hat uns die Geschichte schon besseres belehrt?
>
> Nun, wenn man die hinduistische Mythologische als
> 'Geschichtsschreibung' betrachtet, vielleicht. ...
Mythologie ist in allen Kulturen schön. Mir ist allerdings meine
Entzückung über hinduistische Mythologie schnell verflogen, als ich
mehr über hinduistische Kastenwesen erfuhr.
> [...] Allerdings
> halte ich es für einfacher, die aktuelle Situation zu
> betrachten, da für diese schlicht und einfach mehr Quellen
> zur Verfügung stehen.
Das ist korrekt, wenn man die aktuelle Situation an sich betrachtet.
War mein Missverständnis.
> > [...]
> > Schlimm, wenn einer es nicht weißt und dann noch vergißt.
> [...].
>
> Wer so gezielt eine Wirklichkeit konstruieren will, muß
> sich der Mechanismen der individuellen Wirklichskeitfindung
> schon bewußt sein, s. Wag the dog.
Das ist IMO weitverbreiteter Irrtum. In Machtpositionen ist viel mehr
Intuition und gewisse Mentalität gafragt, gute Beziehungen und
besonders in USA noch vieel Geld (=Macht) dazu. Trivialisierung ist
hier ein Muss. Gute Bildung ist in der Politik (zumindest an
Machtpositionen) fehl am Platz - sie lässt zweifeln. Da kommt mir
Kurt Vonnegut mit seiner schwarzwitziger Beschreibung der Highschool
(oder gar einer Uni?) für wohlhabende Legasteniker in den Sinn.
>
> > > [...].
> > Die Menschheit lernt langsam, aber sicher.
>
> Das glaube ich erst, wenn Politik nicht mehr mit Waffen
> gemacht wird.
Darauf brauchst du noch lange warten - so lange lebt kein Mensch.
> Menschen, die die Subjektivität der Wirklichkeit
> erfaßt haben, gab es eigentlich zu jeder Zeit, ...
Das ist richtig. Gabs's in der Gecshichte auch solche, die solcher
Auffassung auch große Politik gamacht haben?
> ...
> so daß es leichter ist, sich selbst programmierende Menschen
> zu finden.
???
>
> > > denn Komplexitätsverweigerung scheint eine Mode dieser
> > > Tage zu sein.
> > Scheint eher eine Eigenart Spezies Mensch zu sein.
>
> Das wiederum glaube ich nicht, sondern halte es für einen
> reinen Erziehungseffekt.
Erziehung ist kein persönlicher Willensakt. Die Menschen werden viel
mehr durch Tradition, gesellschaftliche Kultur und interaktion mit
der Wirklichkeit (und nun Medien - künstlicher, subjektiver
Wirklichkeit der anderen) erzogen. Bildung ist nur ein einziger
Faktor dabei.
> Sicherlich ist es zuweilen auch
> sinnvoll, Komplexität zu verringern, aber viele Prozesse
> in unserer Gesellschaft sind extrem simpel,
Kommt auf die Betrachtungsweise an. Dass jeder Gegenstand mit g auf
den Boden fällt, ist zweifelsohne eine simple Sache. Nun frag mal
einen Physiker _warum_ er es tut ;)
> werden jedoch
> höchst kompliziert ausgeübt. Behörden sind dafür ein gutes
> Beispiel, oder unsere Gesetze.
Na ja, Komplexität != Kompliziertheit. Die Sachen zu verkoplizieren
ist auch eine Form von Machtausübung. Das trifft man an jeder Ecke,
aber die Behörden haben es hoch zu perfektion getrieben - Stichwort
"Cyril Parkinson".
>
> Jeder Mensch hat das Bedürfnis, die Zusammenhänge seines
> Lebens und seiner Umwelt zu begreifen, bis ihm beigebracht
> wird, daß Nachmachen mehr Erfolg als Nachdenken bringt.
Und Mitmachen! Dahinter steckt(e?) auch simple biologische
Notwendikgkeit.
Ob und inwieweit sie noch zeitgemäss ist, ist auch eine große Frage.
Da gibt's Meinungen, dass die hellenische Demokratie ausgerechnet
durch hohe Kultur und selbstbewusstsein der Bürger todgeweiht wurde.
Ja, es lässt sich reichlich darüber streiten, aber so haltlos ist die
These nun auch nicht.
Gruß, Vi.
> PS: Was bedeutet eigentlich soroka-worowka?
Diebische Elster ;)
> COPOKA-BOPOBKA schrieb am 5. Oktober 2002 1:23
>
> > Lord Chao schrieb am 4. Oktober 2002 2:56
> > > [...]
> > > Momentan wird die Welt von einer Schar "professioneller
> > > Trivialisateure" in Atem gehalten, die offensichtlich ...
> > Momentan? Hat uns die Geschichte schon besseres belehrt?
>
> Nun, wenn man die hinduistische Mythologische als
> 'Geschichtsschreibung' betrachtet, vielleicht. ...
Mythologie ist in allen Kulturen schön. Mir ist allerdings meine
Entzückung über hinduistische Mythologie schnell verflogen, als ich
mehr über hinduistische Kastenwesen erfuhr.
> [...] Allerdings
> halte ich es für einfacher, die aktuelle Situation zu
> betrachten, da für diese schlicht und einfach mehr Quellen
> zur Verfügung stehen.
Das ist korrekt, wenn man die aktuelle Situation an sich betrachtet.
War mein Missverständnis.
> > [...]
> > Schlimm, wenn einer es nicht weißt und dann noch vergißt.
> [...].
>
> Wer so gezielt eine Wirklichkeit konstruieren will, muß
> sich der Mechanismen der individuellen Wirklichskeitfindung
> schon bewußt sein, s. Wag the dog.
Das ist IMO weitverbreiteter Irrtum. In Machtpositionen ist viel mehr
Intuition und gewisse Mentalität gafragt, gute Beziehungen und
besonders in USA noch vieel Geld (=Macht) dazu. Trivialisierung ist
hier ein Muss. Gute Bildung ist in der Politik (zumindest an
Machtpositionen) fehl am Platz - sie lässt zweifeln. Da kommt mir
Kurt Vonnegut mit seiner schwarzwitziger Beschreibung der Highschool
(oder gar einer Uni?) für wohlhabende Legasteniker in den Sinn.
>
> > > [...].
> > Die Menschheit lernt langsam, aber sicher.
>
> Das glaube ich erst, wenn Politik nicht mehr mit Waffen
> gemacht wird.
Darauf brauchst du noch lange warten - so lange lebt kein Mensch.
> Menschen, die die Subjektivität der Wirklichkeit
> erfaßt haben, gab es eigentlich zu jeder Zeit, ...
Das ist richtig. Gabs's in der Gecshichte auch solche, die solcher
Auffassung auch große Politik gamacht haben?
> ...
> so daß es leichter ist, sich selbst programmierende Menschen
> zu finden.
???
>
> > > denn Komplexitätsverweigerung scheint eine Mode dieser
> > > Tage zu sein.
> > Scheint eher eine Eigenart Spezies Mensch zu sein.
>
> Das wiederum glaube ich nicht, sondern halte es für einen
> reinen Erziehungseffekt.
Erziehung ist kein persönlicher Willensakt. Die Menschen werden viel
mehr durch Tradition, gesellschaftliche Kultur und interaktion mit
der Wirklichkeit (und nun Medien - künstlicher, subjektiver
Wirklichkeit der anderen) erzogen. Bildung ist nur ein einziger
Faktor dabei.
> Sicherlich ist es zuweilen auch
> sinnvoll, Komplexität zu verringern, aber viele Prozesse
> in unserer Gesellschaft sind extrem simpel,
Kommt auf die Betrachtungsweise an. Dass jeder Gegenstand mit g auf
den Boden fällt, ist zweifelsohne eine simple Sache. Nun frag mal
einen Physiker _warum_ er es tut ;)
> werden jedoch
> höchst kompliziert ausgeübt. Behörden sind dafür ein gutes
> Beispiel, oder unsere Gesetze.
Na ja, Komplexität != Kompliziertheit. Die Sachen zu verkoplizieren
ist auch eine Form von Machtausübung. Das trifft man an jeder Ecke,
aber die Behörden haben es hoch zu perfektion getrieben - Stichwort
"Cyril Parkinson".
>
> Jeder Mensch hat das Bedürfnis, die Zusammenhänge seines
> Lebens und seiner Umwelt zu begreifen, bis ihm beigebracht
> wird, daß Nachmachen mehr Erfolg als Nachdenken bringt.
Und Mitmachen! Dahinter steckt(e?) auch simple biologische
Notwendikgkeit.
Ob und inwieweit sie noch zeitgemäss ist, ist auch eine große Frage.
Da gibt's Meinungen, dass die hellenische Demokratie ausgerechnet
durch hohe Kultur und selbstbewusstsein der Bürger todgeweiht wurde.
Ja, es lässt sich reichlich darüber streiten, aber so haltlos ist die
These nun auch nicht.
Gruß, Vi.
> PS: Was bedeutet eigentlich soroka-worowka?
Diebische Elster ;)