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30 Beiträge seit 27.01.2001

Grundlagen

hhs schrieb am 25. Oktober 2003 15:08

> erschreckend, das Niveau dieses Artikels.
>
> Das Handy-Benutzer auf einige zehn Meter genau ortbar sind, dürfte
> wohl jedem Nicht-Techniker bekannt sein, der sich mal Gedanken
> gemacht hat, wie Genion es schafft, unterschiedlich abzurechnen, je
> nach dem, ob man mit dem Handy von zuhause oder unterwegs
> telefoniert.
> Würde die Position von Handy nicht geortet, müsste ja *jedes*
> Gespräch in ganz Deutschland, bzw. weltweit, es gibt ja Roaming,
> gleichzeitig gesendet werden.
> Dann wäre aber die Zellstruktur überflüssig, es würde reichen, an die
> vorhandenen Fernsehtürme ein paar Mobilfunkantennen dranzunageln, und
> es gäbe keine Probleme mit Mobilfunkgegnern.
> Natürlich ist das unmöglich, ein Frequenzbereich kann nur eine
> bestimmte Anzahl von Kanälen tragen, das ist schon aus der Steinzeit
> des Radios bekannt.

Die Ortung im GSM-System zu Abrechnungszwecken funktioniert
normalerweise über den Log-in in der jeweiligen Funkzelle, die über
einen Vergleich der Empfangsqualität von 6 und mehr Kanälen ermittelt
wird. Die dichtere Funkzellenanordnung in städtischer Umgebung
erleichtert dort die räumliche Auflösung erheblich gegenüber einer
ländlichen Umgebung mit ihren wesentlich größeren Funkzellen.

>
> Wenn also Handy-Benutzer schon durch Empfangsbereitschaft ihres
> Handys ortbar sind, und georted werden!, warum dann noch ein
> Passiv-Radar entwickeln?
> Genauer als die Ortung durch die GSM-Technik kann es nicht sein, da
> das Passiv-Radar ja mit deren Frequenzen arbeitet.
> Aktiv-Radar arbeitet mit gigantischen Impuls-Leistungen, da die
> zurückgestrahlte Energie mit r^4 abnimmt. Basisstationen liegen ein
> paar Zehnerpotenzen darunter.

Sie werden hier in einem r^2-Regime angezapft, da der Rückweg nicht
benutzt wird. Die Ortung ist auch wesentlich genauer, da sie nicht
auf Zellenebene stattfindet, sondern über eine Laufzeitrechnung
erfolgt. Sie ist sogar so genau, daß sie, abhängig von der zur
Verfügung stehenden Rechenleistung, in der Lage ist, das jeweils
beobachtete Objekt bildgebend abzubilden.

> Imho ist das wohl nur ein militärisches Projekt, das als einzigen
> Vorteil aufweist, das die Sender nicht als Radarstationen erkennbar
> sind, und selbst wenn das System zur technischen Reife gelangt und
> eingeführt würde,
> wird es wohl kaum ein Agressor schaffen, alle Basisstationen zu
> vernichten.
> Die Empfangstechnik dürfte sehr aufwendig sein, aber
> Verteidigungsetats sind ja unerschöpflich. Wahrscheinlich ist das die
> einzige Möglichkeit, auf Flughäfen mitgeführte Teppichmesser zu
> orten, konnte man natürlich nicht so direkt hinschreiben.
>
> hh

Die gesamte Technik ist im Prinzip nicht sehr aufwendig. Ein ganz
anderes Problem ist die Tatsache, daß die eigenen Basisstationen die
eigenen Flugzeuge auch beleuchten. Von daher verlangt die Logik, im
Kriegsfall das Mobilfunksystem abzuschalten, um dem Gegner ein
Präzisionsnavigations- und Aufklärungssystem zu nehmen. Wer dann noch
sein gutes altes Drahttelephon hat, ist fein heraus. Im übrigen gab
es zu C-Netz-Zeiten schon für Ärzte und andere wichtige Personen
Spezial-SIM-Karten, da die Normaluser im Kriegsfall abgeschaltet
worden wären, und nur wirklich wichtiger Verkehr noch zugelassen
worden wäre.


Mit freundlichen Grüßen


R. Lemke

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