Als ich vor 20 Jahren promovierte war das neu. Es gab keine neuen unbefristeten Stellen mehr im Mittelbau. Zur einzig unbefristeten Stelle wurde die Professur, und davon gibt es naturgemäß nur sehr wenige. Genauso ist es jetzt anscheinend immer noch.
Ich sehe ehrlich gesagt das Problem von Hanna nicht. Damals war es relativ neu, dass man lieber keine akademische Karriere anstrebt, wenn die Zeichen nicht schon nach der Promotion gut stehen, eine der wenigen Professuren zu bekommen. Inzwischen sollte sich das doch herumgesprochen haben. Dass sich Leute trotzdem jahr(zehnt)elang mit Jahresprojekten als Postdocs durchschlagen, kann ich mir als rational denkender Mensch nicht erklären. Der Arbeitsmarkt für Akademiker sieht meiner Einschätzung nach gut aus.
Was wäre denn die Lösung für Hanna? Unistellen im Mittelbau für alle, die nach der Promotion bleiben wollen - und stattdessen weniger Leute promovieren lassen? Finde ich nicht gut. Promotion lohnt sich auch für nicht-akademische Jobs und die damit gewonnene Erfahrung in wissenschaftlicher Arbeit wird auch von Arbeitgebern geschätzt.
Fazit: Hanna sollte mit realistischen Erwartungen an die Sache rangehen.