joribo schrieb am 22.06.2021 14:59:
ein hochqualifizierter Akademiker kann ebenso ein wichtiges Rad im Getriebe der Gesellschaft sein wie einer der im Blaumann an der Drehbank steht.
(Und ein paar Leute können und machen beides)Die "hochqualifizierten Akademiker" jammern aber nicht über "Diskriminierung im Wissenschaftsbetrieb" sonder sitzen entweder auf hoch dotierten Professuren oder arbeiten für internationale Foschungsgesellschaften wie z.B. das Max-Plank Institut oder das CERN.
Früher mal. Jetzt durch Liberalismus, 2008-Krise, Covid-Krise und Firmenkonkurse nicht mehr. Auch das Silicon Valley ist abgerutscht von seiner früheren Spitzenposition. Mehr und mehr wird die Wirtschaft internationaler, unberechenbarer, kurzfristiger und wechselhafter.
Zu erwähnen wäre die Windkraftindustrie. Windkraft ist high-tech. Das Niveau dessen auf dem man dort konstruiert berechnet, KI einbaut, ist jeder anderen Branche, etwa Erdöl bohren oder Autos bauen, ebenbürtig. Und trotzdem haben wir tausende arbeitslos gewordene Spitzen- Ings. Aus politischen Gründen.
Die jammern völlig zurecht darüber dass man erst in der Presse und Politik eine Hype aufgeblasen hat mit "Windkraft ist Energie der Zukunft" und dass sie nun nach zig Jahren harter Arbeit ihren Job verlieren. Ok zugegeben, das ist nicht der Wissenschaftsbereich sondern der kommerzielle/industrielle. Aber immerhin.
Im Moment ist Handwerks-Boom aber wer weiss ob es sich jetzt für einen 16-18 jährigen lohnt, da einzusteigen. Vielleicht dreht sich alles um bis seine Ausbildung fertig ist und man braucht nur zB Computerfreaks?
Das weiß glaub kaum einer ob den Job den er jetzt macht auch in Zukunft sicher sein wird. Ist leider die Zeit in der wir leben. Ist nicht toll, aber man muss halt mit dem klar kommen was man hat. Aber statt rumzujammern muss man halt was dagegen tun wenn einem die Situation nicht passt.
Mein Rat an hochqualifizierte Akademiker (wie ich selber einer bin) wäre, sich stets eine Hintertür aufzuhalten. Etwa der Mathematiker => Programmierer. Der Maschinenbau-Ing => Schlosser. Der Musikwissenschaftler => Zusatzausbildung Pädagogik und im Kindergarten Musik machen. Der Sprachwissenschaftler => Dolmetscher und Übersetzer. Also irgendwas was Geld bringt und aus dem rein wissenschaftlichen Bereich raus ist.
Es ist generell gut einen Plan B zu haben, egal in welchem Bereich man tätig ist.