Zum einen hat man durch die Herabsetzungen von Anforderungen viel mehr Graduenten und zum anderen scheint in letzter Zeit viel wichtiger zu sein, dass die Arbeit richtig gegendert wurde und das "Geschlechterproblematik" eingebracht wurde als dass die Arbeit den Stand der Wissenschaft voranbringt.
Ich habe den Eindruck, dass sich auch die "Plagiatsdiskussionen" der letzten Jahre im Wesentlichen auf diesen Punkt verengt haben. Ging es ursprünglich darum, ob man die Arbeit selbst geschrieben hat, oder die Punkte von wesentlichen Erkenntniswert abgeschrieben wurden, ohne auf den wahren Autor zu verweisen, habe ich so ziemlich bei allen Fällen, die ich in letzter Zeit verfolgt habe, das Gefühl bekommen, dass sich da der Plagiatsvorwurf da auch auf reine Formfragen ohne Substanzwert konzentriert.
Da ging es längst nicht mehr um den wissenschaftlichen Gehalt der Arbeit oder ob von ungenannten Autoren abgeschrieben wurde, sondern eher um die Frage, ob das Zitat in der richtigen Form eingebracht wurde, ob Quellenangaben an der richtigen Stelle der Arbeit zu finden waren oder ähnlicher Kleinkram.
Da wird erst mal jeder Wissenschaftler zum Juristen für die Beamtenkarriere gedrillt, egal welche Disziplin er fachlich verfolgen möchte.