1. Haltung zeigen
2. Größe zeigen
3. Spiele gewinnen.
Punkt 1:
Haltung zeigen geht wie?
Als Botschafter des Fußballsports, als Vertreter Deutschlands für diesen Sport. Der Ballsport steht im Mittelpunkt und nur der Ballsport sollte auf dem Rasen von Interesse sein.
Das gilt gerade bei einem Gastgeber mit "schwierigen Hausregeln". Zunächst muss einfach man sich bewusst sein, dass nicht der Gast sondern der Gastgeber die Regeln macht und die waren bekannt. Katar ist nun einmal ein muslimisches Land, da gibt es keinen Alkohol und keine Stadionwurst.
Sich als Gast an diesen Regeln zu stören, aber es ist einfach auch Haltung, wenn man sich diplomatisch gibt und die Regeln akzeptiert, statt zu hoffen, der Gastgeber würde in letzter Minute sich dem Gast anpassen.
Punkt 2:
Größe zeigen geht wie?
Die Heimfahrt annehmen und einfach besser werden. 2018 kam die Elf faul, behäbig, unsportlich und unglaublich arrogant zu den Vorrundenspielen gefahren und meinte, der Titel würde sich allein verteidigen. Zwei verlorene Spiele, ein knapper Sieg und pampige Spieler - verdient ausgeschieden. Als Botschafter für den Fußball völlig ungeeignet 2018.
2022 fast eine Wiederholung, nur diesmal weniger Rotzigkeit. Dafür "Haltung" zeigen und sich, symbolisch wie auch darstellerisch, den Mund verbieten lassen. Die Botschaft kam nicht an und die LGBT-Gemeinde hat man auch noch vergrätzt. Wären die Jungs nur ohne diese Provokation im Gepäck nach Katar gefahren, wären sie besser gefahren. Mit 4 Punkten sich in's Achtelfinale schleichen funktioniert einfach nicht: auf Schützenhilfe hoffen kann man nur als sympathische Mannschaft. Die Spanier hatten aber da wohl andere Pläne.
Nur eigene Leistungen auf dem Felde zählen am Ende, dafür muss man arbeiten. Mit 6 oder 7 Punkten in die erste KO-Runde einziehen wäre möglich gewesen, hätte man Haltung zum Ballsport statt "Haltung" zu LGBT+ gezeigt. Der Moral hätte es sicherlich geholfen und die Japaner hätten sich die Zähne ausgebissen. Dann wäre auch eine Niederlage gegen die Spanier zu verschmerzen gewesen, wäre das letzte Spiel so gelaufen wie tatsächlich.
Die Fehler bei sich suchen und nicht bei den anderen, nicht bei den Spaniern oder Japanern, sondern wirklich bei sich, in der Mannschaft, das ist die Größe, die unserer Elf einfach fehlt.
Punkt 3:
Endlich den Ball wieder mal in Richtung Tor schießen. Das Spiel gegen Costa Rica hat ja gezeigt, dass es geht, dass man schnell umschalten und auch mal kontern kann. Hätte man so gegen die Japaner gespielt, wäre das Thema durch gewesen.
Jetzt heißt es: die nächsten Monate sich gebührend vorbereiten in jedem Freundschaftsspiel. Es sollte grundsätzlich nicht von Sympathien des Spielgegners ausgegangen werden und nicht ein einziger Sieg geschenkt werden wird. Nur die eigenen Leistungen bringen Chancen und Chancen bringen Tore.,
Ob Hansi Flick das kann als Löw'scher Erbe, bleibt abzuwarten. Ich halte es falsch, den Trainer auszuwechseln, wenn die Ursachen für die Niederlage ganz klar in der Motivation der Mannschaft zu suchen ist. Sie sind einfach mit falschen Erwartungen hineingegangen, haben mit der falschen Einstellung ein machbares Spiel verbockt und damit sich um den Einzug ins Achtelfinale gebracht. Offenbar gilt nach wie vor, dass die politische Botschaft wichtiger ist als der Sport, ebenso die Werbeverträge wohl wichtiger sind, als auf dem Feld vernünftige Spielzüge zu präsentieren.
Diesbezüglich noch eine VIERTE Aufgabe. Die geht aber nicht an die Nationalmannschaft, sondern an alle, die da noch mit Geld verdienen.
Lasst es. Der Mannschaft täte ein Dämpfer gut, wenn Werbeverträge ausblieben und auch der ÖR auf die Übertragungsrechte verzichten würde. Die Spieler verdienen nun wirklich nicht zu wenig und wenn man die ganzen Hochkaräter aus der Bundesliga anschaut, die sich da im Kader der Nationalmannschaft befunden haben, muss man sich schon fragen, ob sie nicht einfach nur keine Lust hatten, in Katar den Ball zu treten. Vielleicht war der Hunger nach dem Titel nicht groß genug oder das Salär für die Pflichtspiele zu gering. Ich weiß es nicht. Es war auf jeden Fall nicht genug und damit sollte sich jeder einzelne Fußballspieler fragen, ob er sein Geld überhaupt wert ist. Nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch in der Bundesliga.