...Alternativen aufzuzeigen. Auch wenn ich sie für utopisch-technophil und unrealistisch halte. Mit Selbstproduktion und 3D-Drucker argumentieren überwiegend Nicht-Techniker, die nicht den Schimmer davon haben, wie komplex ein durchschnittliches Alltagsprodukt ist und wieviele spezialisierte Arbeitsschritte zu dessen Herstellung vonnöten sind.
Liebe Philosophen, wenn ihr tatsächlich was zu einem alternativen System beitragen wollt, reicht es nicht, ein bisschen Marx gelesen zu haben!
Die wichtigsten Eckpunkte, um die sich letztlich alles dreht, sind:
1) das Geldsystem (aus diesem stammt der Wachstumszwang, es fördert die Kapitalkonzentration, führt zu öffentlichen Schuldenbergen und neigt zur Schaffung von Krisenzyklen)
2) das politische System, kaum jemand wird bezweifeln, dass "repräsentative Demokratie" mehr oder weniger gescheitert ist, zu kurzsichtig, zu korrumpierbar, zu bürgerfern, weder repräsentativ noch wirklich demokratisch
3) der Einflußbereich des politischen Systems, denn selbst die beste Basisdemokratie wird scheitern, wenn sie jedes Anliegen weltweit durchsetzen muss, Demokratie funktioniert nur kleinteilig gut und umso besser, je ähnlicher die Bewohner ticken (je "diverser" desto größer und unbefriedigender werden die Kompromisse)
Ohne diese drei Schlüsselfragen zu klären, wird es nichtmal eine plausible Utopie geben.
Diese dann, entgegen den globalisierten und Billionen-schweren Märkten und all den Abhängigkeiten schadfrei umzusetzen (wenigstens fürs eigene Land) ist dann immer noch fast unschaffbar.
In den Memoiren von Churchill soll stehen:
“Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mitverdienen konnte.”
(Achtung, Zitat nicht geprüft die Memoiren von Churchill umfassen 10 Bände:
https://www.amazon.de/Churchill-Memoiren-zweite-Weltkrieg-B%C3%A4nde/dp/B0018X6Z9I
)