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346 Beiträge seit 18.07.2000

Eine Dose Mitleid ...

Hedge schrieb am 21. Februar 2007 10:16


> Üblicherweise unterrichten Lehrer in einem Fach, in dem sie sich gut
> auskennen. Deswegen gibt es ja Fächer.
>
Das ist ja genau das Problem: die Lehrkraft beherrscht (meistens
jedenfalls) ihr Fach, z.B. den Stoff der Mathematik der Mittelstufe.
Vom Rest des Lebens, z.B., wozu die Mathematik der Mittelstufe gut
ist, fehlt jedwede Ahnung.


> Ein oft genanntes Stammtischargument. Das Gegenteil ist der Fall.
> Informieren ist angesagt.
Vielleicht ist da was an mir vorbeigegangen, aber ich bin selbst 13
Jahre zur Schule gegangen und habe inzwischen knapp 10 Jahre
Erfahrung als Elter, aber mir ist in der gesamten Zeit noch keine
Möglichkeit begegnet, einen Lehrer in einer Form zu bewerten, die
irgendeinen Einfluß auf sein Fortkommen hat.

Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren: wo gibt es ein
Bewertungssystem für die Lehrqualität, an dem Schüler und/oder Eltern
partizipieren?

> Lehrer sind dazu verpflichtet, ihre Stunden zu dokumentieren, dafür
> gibt es Klassenbücher etc. Das Interessante ist nun, dass die Zeit,
> in der sie bezahlt werden, nicht die Vorbereitung (bzw. nur in
> geringem Maße) einschliesst. Vorbereitung ist normalerweise
> Privatsache.

Genau das kritisierte der Vorposter ja, es macht für den Lehrer
keinen Unterschied, ob er abends "Wetten dass" schaut oder den
Unterricht des Montags vorbereitet.


> > 4. Die fachlichen und pädagogischen Defizite, die sehr viele Lehrer
> > ungefiltert an ihre Schutzbeauftragten weiterreichen bewirken
> > vielmals erst die Reaktion der Ablehnung und Agression. Es gibt aber
> > auch in dieser Hinsicht keinen "Lehrer-TÜV", der den Kenntnissstand
> > und die Schulfähigkeit der Lehrer überprüft. Einmal Lehrer, immer
> > Lehrer.

> Es heißt "Schutzbefohlene", zudem gibt es ausreichend Mittel.

Wie schon oben erwähnt, sie sind mir in 23 Jahren nicht über den Weg
gelaufen.


> > Vielleicht gibt es ja ein paar, die ganz okay sind. Die werden
> > allerdings von der Meute der mittelmässigen Pauker assimiliert, im
> > Schnitt dann mangelhaft. Deswegen werden selbst die euphorischen und

> Mathe ist nicht Ihre Stärke, nicht wahr?

Was ist daran mathematisch inkorrekt? Wenn das Mittelmaß (als Median
begriffen) mehr als mangelhaft ist, reichen die paar guten Lehrer
eben nur aus, den Schnitt (arithmetisch) auf mangelhaft zu heben. Es
ist eigentlich nur bei Schulnoten so, dass der Schnitt immer
befriedigend ist (und die Verteilung eine Glockenkurve annähert).

Einfache Übungsaufgabe: in einem Dorf mit 1000 Einwohnern verdienen
999 Personen 500 € pro Monat und einer 500000. Im Mittelmaß ist der
Dorfbewohner eher geringverdienend, und auch der eine
Spitzenverdiener reisst den (arithmetischen) Schnitt nur auf knappe
1000 € .


> Doch, genau um die geht es. Aber Eltern, die sich so aufführen, wie
> im Artikel geschildert, denen geht es nicht um ihre Kinder! Da wird
> leicht mit dem Anwalt gedroht, was eine völlig abenteuerliche
> Vorgehensweise ist, da zu den Elternsprechtagen und Terminen oder gar
> Elternabenden garnicht erschienen wird, wozu auch.


Dem kann ich mich dann mal anschließen. Die im Artikel geschilderten
Verhaltensweisen sind sicherlich nicht im Sinne _aller_ Kinder. Ich
glaube aber durchaus, dass es auch in den beschriebenen Fällen den
Eltern darum ging, für _ihre_ Kinder eine bessere Zukunft zu sichern.

Gruß

<Peter Brockfeld>


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