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346 Beiträge seit 18.07.2000

Re: RE: Eine Dose Mitleid

Sandsturm53 schrieb am 21. Februar 2007 11:00

> Peter Brockfeld schrieb am 21. Februar 2007 10:43

> > Das ist ja genau das Problem: die Lehrkraft beherrscht (meistens
> > jedenfalls) ihr Fach, z.B. den Stoff der Mathematik der Mittelstufe.
> > Vom Rest des Lebens, z.B., wozu die Mathematik der Mittelstufe gut
> > ist, fehlt jedwede Ahnung.
> Dafür ist nicht die Schule verantwortlich - dafür sind die Eltern
> verantwortlich. Aber vielleicht wünschen sie sich ja auch die
> Ganztagsbetreuung des 3. Reiches zurück - da wussten die Schuler wozu
> sie Mathe lernen.
Nicht unbedingt, neben der Ganztagsbetreuung des 3. Reiches (gab's
sowas damals?) gibt es auch andere Schulen, die auch den
soziokulturellen Zusammnhang des Satzes des Pythagoras lehren, mir
fallen da so die üblichen Verdächtigen wie Waldorfschulen,
Montessorischulen, skandinavische Schulen ein.

> Die Schulbehörde macht bereits seit Jahren interne Tests - das Eltern
> wie SIE darüber nicht abstimmen können empfinde ich als logisch -
> schließlich haben sie den Lehrer gerade einmal auf Konferenzen und
> Elternabenden gesehen und können sich bestenfalls ein verzerrtes Bild
> aus 2. Hand über seinen Unterricht machen.

Sitzen tatsächlich Vertreter der Schulbehörden im Unterricht, ohne
dass der Lehrer eine Schauveranstaltung macht? Da hat sich ja
gewaltig was getan in den letzten Jahren. Weder ich noch meine Kinder
haben davon bisher was gemerkt. Oder sind die Klassenzimmer
neuerdings videoüberwacht?

Und wieso gibt es immer noch soviele Nieten im Lehrkörper, trotz
interner Tests?


> > Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren: wo gibt es ein
> > Bewertungssystem für die Lehrqualität, an dem Schüler und/oder Eltern
> > partizipieren?
> s.O.

Wieso s.o., Sie schreiben ja gerade, dass es ein Segen sei, dass die
Eltern eben nicht partizipieren.


> > Genau das kritisierte der Vorposter ja, es macht für den Lehrer
> > keinen Unterschied, ob er abends "Wetten dass" schaut oder den
> > Unterricht des Montags vorbereitet.
> Finde die Lehrer sollten dies nicht in ihrer Freizeit tun sondern
> dies ganz offen in der Schule machen müssen - natürlich kriegen sie
> dafür auch noch ne Gehaltssteigerung von 500% schließlich sollte man
> Privatarbeit nicht noch unterstützen.


aber "Wetten dass" läuft doch gar nicht zwischen 8:00 und 13:00h.

> > Wie schon oben erwähnt, sie sind mir in 23 Jahren nicht über den Weg
> > gelaufen.
> Wenn man die ganze Zeit nur am Stammtisch sitzt ist das vermutlich
> auch nicht möglich - zum Wohl kann ich da nur sagen.


Zum Wohl und Prost! Im Ernst: kennen Sie eine Möglichkeit, als Elter
dazu beizutragen, dass ein guter Lehrer mehr Geld und/oder mehr
Freizeit bekommt oder ein schlechter dem Unterricht ferngehalten
wird? Sicherlich gibt es krasse Fälle, in denen grobes Fehlverhalten
tatsächlich zu einer Suspendierung führte, aber eine Möglichkeit,

- regelmäßig eine Bewertung der Lehrqualität abzugeben, die dann auch
- Konsequenzen für den bewerteten Lehrer hat, und die
- für alle Eltern (und Schüler) verbindlich und zu allem Überfluß
auch noch
- transparent und öffentlich ist

ist mir tatsächlich unbekannt. Ich wäre über eine Nennung dankbar.

> > Was ist daran mathematisch inkorrekt? Wenn das Mittelmaß (als Median
> > begriffen) mehr als mangelhaft ist, reichen die paar guten Lehrer
> > eben nur aus, den Schnitt (arithmetisch) auf mangelhaft zu heben. Es
> > ist eigentlich nur bei Schulnoten so, dass der Schnitt immer
> > befriedigend ist (und die Verteilung eine Glockenkurve annähert).
> Leider ist das nicht mehr der Fall - die Benotungen sind bei weitem
> zu gut - siehe Pisa Studie

> > Einfache Übungsaufgabe: in einem Dorf mit 1000 Einwohnern verdienen
> > 999 Personen 500 € pro Monat und einer 500000. Im Mittelmaß ist der
> > Dorfbewohner eher geringverdienend, und auch der eine
> > Spitzenverdiener reisst den (arithmetischen) Schnitt nur auf knappe
> > 1000 € .
> Keine Ahnung von Statistik was? Der mit 500000 wird aus Ausreißer
> behandelt und gestrichen. Diese Grundschularithmetrik ist aber an
> Stammtischen sehr verbreitet - und bei Politikern.

Wenn man die guten Lehrer auch noch als Ausreisser streicht, wird der
Schnitt doch noch schlechter ...


> Übrigens - ich bin KEIN Lehrer (nur so nebenbei)

Greift die interne Qualitätskontrolle etwa doch?

Gruß

<Peter Brockfeld>


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