Erziehung ist eine sackschwere Aufgabe, erfordert viel Geduld, viel
Hingabe und viel harte Arbeit. Außerdem braucht man einen großen
Busen, der für alle reicht. Selbst ältere Teenies schauen einen mit
großen, hungrigen Augen an, sind Fragende, Suchende, wollen etwas von
dir haben, von dem sie selber gar nicht wissen, was es eigentlich
ist. Sie brauchen was an die Hand, das sie groß werden lässt. Vor
allen Dingen Ehrlichkeit.
Aber: It takes a whole village to raise a child. Meine Erfahrung nach
knapp acht Jahren Lehrerdasein ist, dass nichts schlimmer ist als
gegeneinander arbeitende Bezugspersonen. Wenn Papi hüh sagt und Mutti
hott, dann wirkt sich das äußerst ungünstig auf die Entwicklung des
Kindes aus. Nicht ganz so schlimm, aber auch nicht gerade gut ist es,
wenn Eltern gegen Lehrer arbeiten bzw. Lehrer gegen Eltern. Mir ist
das zwar nicht oft passiert, ein paar bitterböse Erfahrungen reichen
aber durchaus, um einen Standpunkt einzunehmen, an dem unter keinen
Umständen gerüttelt wird, der ist: Ich gebe alles, reiße mir den
Arsch auf, lege Sonderschichten für "schwierige" Schüler ein - aber
nur unter der Bedingung, dass die Eltern mit mir zusammen an einem
Strang ziehen. Sowie ich merke, dass die Eltern gegen mich arbeiten,
ist sofort Sense. Es bringt dann nichts mehr, man macht sich nur
kaputt.
Oftmals klappt das sehr gut. Man geht müde, aber zufrieden nach
Hause. Es gibt aber leider auch jene Fälle, wo man gleich schon zur
Begrüßung von den Eltern eins auf die Mütze kriegt. In diesem Falle
hat man bereits verloren, denn Eltern gewinnen immer. Im
Zweifelsfalle geht das dann über den Ministerialbeauftragten, und der
ist immer pro Eltern, ganz egal, wie die Sachlage ist. Der Schüler
lernt daraus: Ich bin im Recht. Der Lehrer hat nix zu sagen. Ich kann
mich benehmen, wie ich will. Auch eine schlechte Note hat er nicht zu
befürchten, denn egal, was am Ende rauskommt, er muss mindestens die
4 kriegen, sonst geht der Stress wieder von vorne los, mit dem
Ergebnis, dass er die 4 kriegt. Bei mir kam so ein Kunde mal auf 4,66
= 5 im Zeugnis. Da er in einem anderen Fach ne 6 hatte, war die
Versetzung gefährdet. Da sagt der Chef nicht: "Vorsicht, könnte Ärger
geben!", sondern: "Können Sie diese Note absolut wasserdicht
belegen?" - und das kann nach menschlichem Ermessen keiner. Irgendwas
ist formal immer falsch. Also dann 4,50 = 4 im Zeugnis. Bittesehr.
Warum sollen Lehrer die Notengebung noch ernst nehmen, wenn selbst
Ärzte heutzutage nichts als Dienstleister sind: "Welches Medikament
hätten Sie denn gerne verschrieben? Darf's sonst noch was sein? Danke
für Ihren Besuch, beehren Sie uns bald wieder!".
Hingabe und viel harte Arbeit. Außerdem braucht man einen großen
Busen, der für alle reicht. Selbst ältere Teenies schauen einen mit
großen, hungrigen Augen an, sind Fragende, Suchende, wollen etwas von
dir haben, von dem sie selber gar nicht wissen, was es eigentlich
ist. Sie brauchen was an die Hand, das sie groß werden lässt. Vor
allen Dingen Ehrlichkeit.
Aber: It takes a whole village to raise a child. Meine Erfahrung nach
knapp acht Jahren Lehrerdasein ist, dass nichts schlimmer ist als
gegeneinander arbeitende Bezugspersonen. Wenn Papi hüh sagt und Mutti
hott, dann wirkt sich das äußerst ungünstig auf die Entwicklung des
Kindes aus. Nicht ganz so schlimm, aber auch nicht gerade gut ist es,
wenn Eltern gegen Lehrer arbeiten bzw. Lehrer gegen Eltern. Mir ist
das zwar nicht oft passiert, ein paar bitterböse Erfahrungen reichen
aber durchaus, um einen Standpunkt einzunehmen, an dem unter keinen
Umständen gerüttelt wird, der ist: Ich gebe alles, reiße mir den
Arsch auf, lege Sonderschichten für "schwierige" Schüler ein - aber
nur unter der Bedingung, dass die Eltern mit mir zusammen an einem
Strang ziehen. Sowie ich merke, dass die Eltern gegen mich arbeiten,
ist sofort Sense. Es bringt dann nichts mehr, man macht sich nur
kaputt.
Oftmals klappt das sehr gut. Man geht müde, aber zufrieden nach
Hause. Es gibt aber leider auch jene Fälle, wo man gleich schon zur
Begrüßung von den Eltern eins auf die Mütze kriegt. In diesem Falle
hat man bereits verloren, denn Eltern gewinnen immer. Im
Zweifelsfalle geht das dann über den Ministerialbeauftragten, und der
ist immer pro Eltern, ganz egal, wie die Sachlage ist. Der Schüler
lernt daraus: Ich bin im Recht. Der Lehrer hat nix zu sagen. Ich kann
mich benehmen, wie ich will. Auch eine schlechte Note hat er nicht zu
befürchten, denn egal, was am Ende rauskommt, er muss mindestens die
4 kriegen, sonst geht der Stress wieder von vorne los, mit dem
Ergebnis, dass er die 4 kriegt. Bei mir kam so ein Kunde mal auf 4,66
= 5 im Zeugnis. Da er in einem anderen Fach ne 6 hatte, war die
Versetzung gefährdet. Da sagt der Chef nicht: "Vorsicht, könnte Ärger
geben!", sondern: "Können Sie diese Note absolut wasserdicht
belegen?" - und das kann nach menschlichem Ermessen keiner. Irgendwas
ist formal immer falsch. Also dann 4,50 = 4 im Zeugnis. Bittesehr.
Warum sollen Lehrer die Notengebung noch ernst nehmen, wenn selbst
Ärzte heutzutage nichts als Dienstleister sind: "Welches Medikament
hätten Sie denn gerne verschrieben? Darf's sonst noch was sein? Danke
für Ihren Besuch, beehren Sie uns bald wieder!".