Nicht die Entwicklung Polens oder Ungarns werden das Muster sein, sondern die Lettlands, Litauens, Rumäniens und Bulgariens. Wer will, kann sich die bereits stattgefundene und prognostizierte demografische Entwicklung dieser Länder im Internet anschauen. Sie ist katastrophal.
Weil die eigenen Unternehmen aufgrund Kapitalschwäche und der Abschottung gegenüber östlichen Märkten zusammenbrechen, diese Länder andererseits aufgrund der räumlichen Entfernung zur Zentral-EU weniger als die Länder der inneren Peripherie für Outsourcing-Investitionen in Frage kommen, sind temporäre und dauerhafte Arbeitsmigranten ihr "Exportgut". Weil die dann im Land selbst fehlen, werden sie für produktive Investitionen westlicher, aber z. B. auch chinesischer Unternehmen noch unattraktiver.
Die demografische Katastrophe zieht eine soziale Katastrophe nach sich. Litauen ist ein "gutes" Beispiel dafür: Ländliche Regionen vergreisen, beim Alkoholkonsum hält man die europäische Spitzenstellung, bei der Suizidrate die globale.
In der Ukraine läuft der Prozess der demografischen Auszehrung seit 2014 beschleunigt ab, begünstigt vor allem durch die demografische Krise und den aus ihr resultierenden Bedarf an Arbeitsmigranten in Westeuropa nach Ausscheiden der Baby-Boomer aus dem Erwerbsleben.