Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

54 Beiträge seit 27.12.2022

wen wundert es, das war zu erwarten

Das EU Assozierungsabkommen war nie darauf berechnet, dem Land eine Perspektive zum Beitritt zu eröffnen. Der damalige Präsident hatte die Unterschrift unter das schon ausgehandelte Abkommen verweigert, weil es ruinös sei. Nicht nur, dass die geforderten Anpassungen an EU Standards fianziell von der Ukraine nicht zu leisten gewesen wären, die geforderte (bzw. dann einfach eintretende) Abkoppelung von Russland hätte jede Menge Produktion stillgelegt. Janukowitsch wollte Nachverhandlungen, er wollte sowohl mit der EU als auch mit Russland Handel treiben - und deswegen musste er weg. "Schaukelpolitik" wurde das diffamierend genannt.

Die EU wollte ihren Macht- und Einflußbereich vergrößern, soziale Gesichtspunkte haben schon damals keine Rolle gespielt. Wenn mit der stillgelegten Produktion die Leute ihren Lebensunterhalt verlieren, dann ist das ebenso. Und wenn der Staat mit subventionierten Preisen für Energie das gröbste Elend abmildern wollte, dann wurde er vom IWF zurecht gewiesen. Gutes Geld gehört nicht verschwendet. Das soll dort investiert werden, wo es sich lohnt. Und Volk, welches nicht gebraucht wird, gehört eben nicht zu den erhaltenswerten Einrichtungen eines Staates, der stolz darauf sein darf, zur Peripherie eines erfolgreichen Euro-Imperialismus zu gehören.

Das alles hat man schön beobachten können. Insofern ist es grotesk, wenn manch einer Armut in der Ukraine auf den Krieg zurückführen möchte. Es ist der übliche Zustand für Staaten, die nicht auf Weltmarkt Niveau produzieren können, aber gnadenlos in den Weltmarkt eingebunden werden. Da bleiben dann die Teile der Ökonomie übrig, die lohnend benutzbar sind.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten