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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Die taz begründet ihre Ablehnung

In der taz ist heute ein Artikel erschienen in dem begründet wird warum man Hershs Artikel nicht veröffentlich hätte wäre er ihr angeboten worden:

- die Basis des Artikels ist mit nur einer einzigen Quelle zu dünn. Journalistischer Mindeststandard sind zwei und das aus guten Gründen. Beispiel Watergate: woher wissen Bernstein und Woodward das "Deep Throat" nicht einfach jemand ist der sich an jemanden rächen will und seine Geschichte, oder zumindest Teile davon, erfunden hat? Ist alles oft genug vorgekommen. Das Hersh keine zweite Quelle nennt (nicht gesucht hat oder nicht gefunden hat) ist kein gutes Zeichen.

- der Artikel enthält definitiv fachliche Fehler - so soll NATO-Generelsekretär Stoltenberg bereits während des Vietnamkrieges mit der CIA zusammengearbeitet haben - da war er aber gerade mal 10 Jahre alt (sein Geburtsjahr ist 1959)

- Teile des Artikels erscheinen nicht plausibel, so sind soll z.B. der Anschlag über Monate penibel geplant und dann doch alles improvisiert gewesen sein. Auch sind für eine Geheimaktion eigentlich zu viele Leute daran beteiligt - warum findet Hersh dann keine zweite Quelle?

Hersh hat sowohl das Massaker von MyLai als auch Abu Ghuraib aufgedeckt. Er hat zwischendurch aber auch schon ordentlich daneben gelegen. Was er schreibt könnte immer noch wahr sein - könnte ist der taz an dieser Stelle aber wohl zu wenig für eine Veröffentlichung.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.02.2023 15:25).

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