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  • lucia

557 Beiträge seit 04.12.2023

Re: "...weil Hauptsache Arbeit..."

Haschpappi schrieb am 31.12.2023 16:20:

....verstehe. Und hinterher wird dann sich ( politischerseits) 'gewundert' , daß Deutschland-
dieses reiche Land, so viel Armutsrenter hat, die im Alter auf Zuzahlungen zu ihrer Rente angewiesen sind - wie soll ein Mensch von Minijobs gut leben können- wie für sein Alter vorsorgen können. Nützt nur den Ausbeutern. Der Politik scheint das jahrzehntelang komplett wurscht gewesen zu sein. Man hat ein "C"und (oder nur) ein "S" im Partei-Namen
aber von einem wirklichen Teilen ist genausowenig da wie von sozial-> (sieht man ja daran wie die Löhne und die Arbeitsüberlastung in den sozialen Dienstleistungesberufen ausschauen aber 'es gab ja immerhin Applaus' hahaha klar...:( )

Bereits vor Jahren wurde geschrieben: Wer später als Rentner nicht in Alterarmut abrutschen will, weit über 40 Berufsjahre einen Lohn/ Gehalt von 2400 € netto/ monatl. erwirtschaften muss (wohlgemerkt nur für die gesetzliche Rentenversicherung). Ich gehe davon aus, dass diese Einkommenshöhe in den letzten zwei Jahren eher gestiegen ist. Ich selbst kenne Arbeitnehmer, die nicht im Berufsleben 2400 € netto/ monatl. erzielt haben.

Dazu kommt ja auch noch, daß ein bspw. ( grad wegen dem Artikel) auf dem Bau arbeitender Mensch, ein Maurer bspw. - eh nicht so lange arbeiten kann ohne körperlich komplett zu verschleißen wie verlangt wird ( was denken die sich eigentlich dabei, das Renteneintrittsalter laufend erhöhen zu wollen...die Franzosen ham scho' recht, wenn die Dampf im Kessel machen, streiken, protestieren, nebenbei bemerkt!)
Anders gehts auch:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/rente-oesterreich-altersversorgung-100.html

Wenn dann mglw. noch hinzukommt, daß man der Verweigerung zur Mitarbeit bezichtigt werden würde, mit gleichzeitiger Androhung von Versagen des Existenzminimums
( -> Sanktion/ Jobcenter) dann ...? Wohl dem, der dann nicht auch noch in einem Umfeld leben muß, welches sich nicht entblödet ihm 'Faulheit' vorzuwerfen - vielleicht noch mit der Attributierung 'sozial schwach' dazu.
Ich seh's als Frechheit außerdem, wo wer ( Anm.: als gelernter Handwerker mit Gesellenbrief - das fällt einem ja auch nicht vom Himmel - weiß wovon ich red', in der Verwandtschaft gelernter Dachdecker auch mit Gesellenbrief ) zum Schwarzarbeiten genötigt werden soll
und die Behörde noch wegschaut? Soll man daraus schließen, daß solche Behördenmitarbeiter lieber quasi 'Kriminellen das Händchen halten' als die Arbeit zu tuen, wofür sie wirklich bezahlt werden?
Ich muß grad an Ephraim Kishon's 'Blaumilchkanal' denken - bzw. an Erich Fromm: 'Die Kranken ( die sich so einem irren System verweigern können) sind die Gesünderen'.

Bei unserer "Mängelverwaltungsbehörde" des Bundes sind ja schon ganz andere (unseriöse) Sachen gelaufen: Bei der bundesdeutschen Arbeitsagentur sind wiederholt junge Frauen mit Stellenanzeigen im horizontalen Gewerbe belästigt worden.

"Schock! Arbeitsagentur schickt 19-Jährige ins Bordell

In Augsburg hat das Arbeitsamt einer jungen Frau einen Job im Bordell angeboten (...)" (wochenblatt.de 27.7.23)

https://www.wochenblatt.de/archiv/arbeitsagentur-schickt-19-jaehrige-ins-bordell-13301654

Was!? Immer noch? Stand Juli/23 - ich fass es nicht! ( Btw: in dem Link haben die ein Bild verwendet: Arbeitsagentur Landshut - unter darunter steht dann die Zeile " In Augsburg hat das Arbeitsamt..." ectusw) ist wohl 'der Wurm drin' ? Zuständig für Augsburg
(Regierungsbezirk Schwaben) kann wohl nicht Landshut (Regierungsbezirk Niederbayern)
sein. Aber vielleicht ists einfach (bei der Bildauswahl ) ein Versehen.

Was dann seitens des Hrn. Fürst bezüglich einer solchen Stellenvermittlung gesagt wurde, dass es sich dabei 'nur um ein Versehen' gehandelt haben soll. Ahja...
Es könnte sein, daß sich sowas nicht glaube, weil ebenso sein könnte, daß manch ein 'geflügelter Bote' ( ich mein nun nicht die Zeitung Merkur)
einem ebenfalls schon von solchen Versuchen von seiten behördlichen Vermittlers auch in anderer Stadt 'geflüstert' haben könnte, und ebenfalls könnte es sein, daß manches ganz schnell unter den Teppich gekehrt wurde, bevor es der Presse zu Ohren kam....es könnte auch vorgekommen sein, daß manche Leute dann sehr schnell und still und leise amtlicherseits versetzt worden sind.

"Hartz IV: Jobcenter vermitteln ins Rotlichtmilieu

„Aufgeschlossenheit“ und „Erfahrung im Verkauf“ von Vorteil heißt es in Stellenanzeigen, die das Jobcenter an arbeitslose Frauen weitergeleitet hat. Tatsächlich werden hier Hartz IV Empfängerinnen ins Rotlichtmilieu vermittelt. (...)" (hartziv.org, 29.4.19)

Ich wär ja dafür, diese Vermittlersherr( und mglw. auch: Damen-)schaften selber erstmal ausprobieren zu lassen,wie sie sich wohl fühlen würden, sollte man ihnen solch 'Aufgeschlossenheiten' zwangsweise zumuten wollen...macht mich wütend, so etwas, und
der O-Ton eines 'stell dich nicht so an' einer scheints immer noch komplett patriarchal durchstrukturierten Gesellschaft drängt sich mir unweigerlich dabei auf.

https://www.hartziv.org/news/hartz-iv-jobcenter-vermitteln-ins-rotlichtmilieu/

Was die handwerkliche Ausbildung betrifft, Nachwuchs hat in einem Familienbetrieb ( in Bayern) auf dem Land gelernt - wir haben damals ganz bewußt miteinander nach einem kleineren Ausbildungsbetrieb gesucht, und das hat auch wirklich gut geklappt in dem Betrieb, die waren ein gutes Team und die beiden Meister ( der eine Dachdecker, der andere Spengler) waren lockerer als mit dem Spruch '..keine Herrenjahre' unterwegs- da machte ihm das Lernen und die Arbeit auch Spaß. Heut ist Filius, der ebenfalls später beruflich umgesattelt hat, meist im europäischen 'Ausland' unterwegs und in der Position daß er nicht für einen Schinderlohn arbeiten muß - worüber ich echt froh bin!

Hier in Nordhessen gab es im Schreinerhandwerk (HKH) die letzten 20 Jahre viele Firmeninsolvenzen und Geschäftsaufgaben (keine Nachfolger). Manche bestehende Schreinerei ist heute ein besserer Montageservice und muss mit dieser Branche (jeder kan Montageservice anbieten auf Gewerbeschein) konkurrieren. Fenster, Türen, Treppen aus großen und modernen Fabriken einkaufen ("Fremdprodukt")und dann nur verbauen. Vom produzierenden HKH-Handwerk kann kaum noch die Rede sein;

Ja. Klingt furchtbar. Ich weiß nicht, ob 'Bau dir dein haus mit dem 3D- Drucker'
besser klingt. Andererseits - will mich dann doch auch wieder ( trotz aller nachfolgenden Retro wieder) nicht zu sehr beschweren, weil: Stichworte: Überschwemmungskatastrophen - gemeint sind bspw. diejenigen mit Plastikmüll.
Und dann gibts da Leute wie bspw. Andreas Froese ( findet sich einiges im Netz dazu) der aus PET Flaschen in einigen Regionen der Welt ganze Häuser baut. Ich find dann solche Projekte direkt wieder mutmachend.
Auch, daß Lehm als Baumaterial wiederentdeckt ist, welcher besser ist als der stark CO2-emittierende Zement.

Klar, mal ein Schrank auf Maß, der in eine Niesche oder Dachschräge passt. Aber dass muss sich der Kunde auch leisten können. Ich habe noch in einem Einmann-Betrieb ausgeholfen, wenn es um Montage ging; ein Einmann-Betrieb hat nämlich auch nur zwei Hände und die reichen manchmal eben nicht ;-)

Versteh schon - retro klingt so richtig nach 'Meister Eder'. Und der Schrank nach Maß ( nebst einem Pumuckl-Spaß, scnr. ich fand den aber so richtig gut:) ) ist nimmer drin. Für mich ist Holz gleich Wärme- also von der Ausstrahlung her- ich mein nicht als Brennholz :)

In meinen erfinderisch-organisatorischen, auch nicht dick auf der Kante es habenden früheren Zeiten war ich gern auf ( Floh-) Märkten, wo man sich das durchaus sehr gut erhaltene Stückerl noch hat erwerben können, zuhaus hat mans autodidaktisch liebevoll von alter Lackschicht befreit, mit Leinöl und oder Bienenwachs aufmöbelnd poliert, und das alte Schmuckstückerl erinnert so, wie nebenbei, an ziemlich turbulente aber lebendige Zeiten...
... weils auch noch 'lebt', das Holz, erinnerts 'spukhaft fernwirkend' beeinflußt von vllt. längst verstorbenen Voreigentümern ;) Ist halt mein 'Spleen'. Hab einen Horror vor Einerleieinheitsmöbelhäusern - nicht erst 'seit neulich'.

Eine Bekannte von mir wollte Dachdeckerin lernen und wurde in dieser Männerdomäne gemoppt, sie hat die Lehre abgebrochen.

Schade! Allerdings mit Männerdomäne magste recht haben, zu der Zeit ( Neunziger) als unser Sohn gelernt hat, hab ich auch noch kein Mädel in dem Beruf ( auch Berufsschule nicht, wo ja einige Lernende zusammenkommen) gesehen, bzw.von ihm gehört, daß er eine Azubi von der Berufsschule kenne ; heute - nicht weit vom Wohnort entfernt - ebenfalls eine Dachdeckerei, wo eine Tochter im Betrieb mitlernt.
Anderes Unternehmen: Gartenbau: auch die Tochter mit dabei. Mglw. ist das aber so, dass die Tochter vom Chef - also daß man sich da weniger traut, mit Frechheiten und/oder Mobbing.
Sind halt 'kleine Tyrannen' sag ich dazu gern. Klein, weil die sofort unterwürfig werden, wenn dann Scheffe um die Ecke kommt ;)

Frauen mobben beruflich allerdings auch, aber anders; da geht das mit der 'Giftigkeit' gern mal so, sich bei Scheffe 'Liebkind' zu machen und versuchen, die Kollegin auszustechen.
Weil man sich beim Urlaub gern mal die 'Sahnestückchen' ( Brückentage ect) untern Nagel reißen will ohne sich mit Kollegin abzusprechen. Dumm gelaufen dann allerdings, wenn Scheffe unbestechlich ist :-)
Auf der anderen Seite hab ich schon gehört, daß Frau, die den Ingenieursberuf
( Bauingenieurin) erlernt hat, angeblich 'bevorzugt worden sei, weil weiblich', es ihr
als angeblich:'Frauenbonus' auf der TH 'deswegen leichter gemacht' worden wäre. Kann das nicht nachvollziehen( ob das wahr ist) - denke manchmal, da könnte vllt. auch männlicherseits ( also von Erzählers Seite her) Neid Hintergrund der Erzählung gewesen sein , und hat mglw. mit der Wirklichkeit - wie diese Frau Lernzeit erlebt hat, ihrem Werdegang - nicht zu viel zu tun.

Ja, und allgemein: die 'liebe Arbeit'.
Wie hat Ottfried Fischer immer gesagt?
"Schwer ist leicht was".

Ich recherchiere viel mit google news in Pressemeldungen. Das Problem ist mir bekannt; da lobe ich mir die Ippen-Gruppe (z. B HNA, Frankfurter Rundschau, Münchner Merkur...), taz, Süddeutsche etc. Die sind nicht ganz so geitzig ;-)

Bei der FR fühl ich mich manchmal von der aufploppenden Werbung wie 'erschlagen', und Merkur mags nicht, wenn man nicht auf 'alles akzeptieren' klickt, ansonsten- ja Adblocker an, und: im 'Blätterwald' ist die Bandbreite - grad was Anischten angeht, auch ziemlich unterschiedlich; was der SZ ihr 'Uhl' ist der taz 'sin Nachtigall' / oder umgekehrt.

Was ich recht gern hab, aber dafür braucht man wirklich viel Zeit ( hatt ich ja früher auch nie): Interviews, die Thilo Jung - seine podcasts, die er und Hans zusammen mit den unterschiedlichsten Menschen zu jeweils aktuellen Themen erstellen .
Nahm ich manches schon staunend zur Kenntnis- etwa was Jens Weinreich über Fußball
( und ich denk wieder an Baustellen, wegen dem Artikel, auch an Ausbeutung, auch an Katar) und Zusammenhänge berichtet hat.

So und nun - es muß auch noch Erfreuliches geben!
In diesem Sinne: guten Start ( allseits) in ein gesundes, und hoffentlich besseres und friedlich werdendes 2024

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