Sicher nicht.
Die Bauern sind Unternehmer und können nicht streiken. Außerdem haben die im Frühjahr anderes zu tun. Die Treckerdemos waren nur deshalb so groß, weil die Trecker gerade nicht gebraucht wurden und die Bauern viel Zeit hatten.
Die Lokführer stellen keine politischen Forderungen, das ist ein reiner Tarifstreit.
Gruppen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ein gewisses Erpressungspotential haben, setzen dieses gnadenlos ein. Wer keinen Trecker, keinen LKW, und keine Lokomotive zur Hand hat, um seine Forderungen durchzusetzen, hat das Nachsehen. Wer redet heute noch vom Apotheken"streik" (vergleichbar mit dem Bauern"streik") oder vom Kitastreik? Gerecht ist das sicherlich nicht.
Die Forderungen der Lokführer werden nicht aus dem Portemonnaie des Bahn-Personalchefs beglichen, sondern von den Bahnkunden. Wenn die GdL die Arbeitszeitverkürzung durchsetzt, dann fehlen der Bahn noch viel mehr Lokführer als jetzt schon und dann fallen noch mehr Züge aus. Die Bahn kämpft hier also für alle Bahnkunden, also auch für mich.