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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Existenz

Wir lernen zwei Dinge; wer als Bezieher eines Durchschnittslohns glaubt, kein Proletarier zu sein, gibt sich Illusionen hin. Die kleinste 'Betriebsstörung' belehrt ihn / sie eines Besseren.
Der bürgerliche Staat sorgt dafür, dass die Zahlungsmoral der Proletarier auf einem hohen Niveau bleibt. Wers nicht kapiert, dem / der wir der finanzielle Hammer übergebraten, was sich schnell zur mittleren existenziellen Krise auswachsen kann. Als Proletarier lebt man in einer Art double bind-Situation. Man erhält widersprüchliche Botschaften, soll möglichst viel konsumieren, obwohl das Auffangnetz viel löchriger ist als vorgestellt. Man wird mit Werbung aller Art zugespammt. Gleichzeitig aber sich jederzeit an alle eingegangenen finanziellen Verpflichtungen halten, auch dann wenn irgendeine Sonder- Notsituation eingetreten ist.

Das Ganze erinnert an die 'Truman-Show' - gefällige Kulissen und ein grimmiges Aussen. Allerdings hat es sich längst herumgesprochen, dass es mit der existenziellen Sicherheit nicht so weit her, wie vorgegaukelt. Die gesellschaftliche Nervosität steigt, die Lebenserwartung sinkt. In Deutschland noch nicht, aber Angelsachsien ist wie immer Trendsetter.

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