HW4711 schrieb am 04.03.2019 09:37:
So, jetzt hat sich für mich auch ein Bild ergeben:
Als Werktätiger rangiert man hart an den Grenze zwischen "ein vernünftiges Leben führen" und "dem totalen Absturz".
Krankheit, Arbeitslosigkeit, etc schleudert dich sofort auf die andere Seite der Grenze.
Vermeintlicher Wohlstand löst sich über Nacht in Luft auf.
Nur zwei Fragen verbleiben:
1.) warum ist das so?
2.) wie kann man gegensteuern: als Gesellschaft, als Betroffener?
zu 1.) Die deutschen Exportüberschüsse wurden durch Lohnzurückhaltung in den letzten 17 Jahren erkauft so dass in D die Löhne hinter der von der EZB geplanten Inflation von 2% zurückliegen. Aufsummiert macht das ca. minus 12-15%. (!)
Die geringeren Löhne haben zu einer Reduzierung der Binnennachfrage und einem Abschmelzen der familiären Rücklagen geführt. Kompensiert wurde das durch die Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer um über günstige Preise den Lebensstandard zu halten. Zusätzlich wurden günstige Arbeitskräfte aus neuen EU Ländern nach D geholt um Dienstleistungen günstig zu halten.
zu 2.) Gesellschaftlich ist ein Gegensteuern durch Stärkung des Binnenmarkt schon lange überfällig. Wäre das in den "fetten" Jahren passiert, dann wären unsere Löhne heute plus 20%. Heute wird das nicht mehr geschehen denn es zeichnen sich schon die dunklen Wolken ab.
Als Betroffener kann man nur darauf achten, langfristige Verpflichtungen los zu werden und sich langsam ein Polster zuzulegen. Dies ermöglicht im Ernstfall eine sofortige Reduktion der laufenden Kosten und somit den Erhalt eines wichtigen Spielraums.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.03.2019 10:24).