Tlazolteotl schrieb am 13.09.2022 21:10:
Ob nun mit oder ohne Sanktionen, das ist doch am eigentlichen Thema vorbei. Wir erleben heute gerade in den jüngeren Semestern vermehrt die Einstellung, dass lieber mit HartzIV lebt, als einen ungeliebten Job zu machen. Die Frage ist also weit weniger ob man jemand sanktionieren darf, sondern viel mehr warum es überhaupt Menschen gibt, die nicht alles dafür tun, um nicht auf diesem Niveau leben zu müssen. Bedingungslose soziale Absicherung und Teilhabe scheinen wohl doch zu viel des Guten zu sein, auch wenn es so mancher nicht begreifen will.
Könntest du mal bitte quantifizieren was "vermehrt" ist?
Nach dem Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit vom Dezember 2019 waren 4,6 Millionen arbeitslos oder unterbeschäftigt. Das ist aber immer noch nicht die ganze Wahrheit, in dieser Zahl nicht enthalten sind:
- Arbeitslose, die ein zu hohes Vermögen haben, um ALG II beantragen zu können
- Arbeitslose, deren Lebenspartner ein zu hohes Einkommen oder Vermögen hat
- Arbeitslose unter 25 Jahren, die bei den Eltern wohnen (U25-Regelung)
- mit 63 Jahren Zwangsverrentete
- Arbeitslose die kurzfristig krankgeschrieben sind
Glaubst du im Ernst für diese Masse gäbe es in Deutschland noch Arbeitsplätze?
Wenn jemand auf Basis von Hartz IV bereit ist zu Hause hocken zu bleiben, dann ist das das Beste, was unserer Gesellschaft passieren kann. Das sehen die Fallmanager beim Jobcenter genauso: Die Probleme machen die Leute, die arbeiten wollen und können, für die man aber ums Verrecken keine Arbeit hat.