Ein besseres Design wäre prospektiv gewesen, d.h. nach drei Jahren zu schauen, wieviel Prozent der Probanden und der Kontrollgruppe immer noch Hartz IV beziehen.
Das wäre dann aber eine andere Studie bzw. eine Studie zu einer anderen Fragestellung.
Es ist legitim zu sagen, daß es besser eine andere Studie gegeben hätte (oder im Text zu schauen, ob die Links nicht verraten, daß es solche Studien durchaus auch gibt). Aber diese Studie wollte ja gar nicht herausfinden, ob Sanktionen eine geeignete Peitsche sind, die Menschen aus Verzweiflung in entsetzliche Jobs zwingt.
Sondern diese Studie hat sich mit der Frage befasst, ob finanzielle Sanktionen die Unterwerfung unter das rigide (und oft als demütigend und/oder sinnlos empfundene) Regime der Jobcenter verbessern. Und das tun sie offenbar nicht: wer aufbegehrt, tut das unabhängig davon, ob ihm dafür Geld entzogen wird. Und wer nicht aufbegehrt, bleibt dabei, selbst wenn er die Zusage bekommt, daß es ihm finanziell nicht schadet.
Abgesehen davon möchte ich aus dem Text zitieren:
An dieser Stelle muss allerdings erwähnt werden, dass die Teilnehmenden der Studie keineswegs alle komplett erwerbslos waren – bei den "Aufstockern" reichte es nur nicht zum Leben. Aber: Nicht alle Befragten bezogen über den gesamten Studienzeitraum Hartz IV. Manche konnten also ihre Situation verbessern, allerdings nicht infolge eines "motivierenden" Sanktionsdrucks.
Das heißt,
wieder in Arbeit zu kommen
war für einen Teil ohnehin keine sinnvolle Anforderung - sie arbeiten ja doch schon!