Emrymer schrieb am 13.09.2022 18:58:
Und das ist schon immer so gewesen und wird schätzungsweise auch immer so bleiben. Die "Leut' vom Amt" können viele Situationen gar nicht adäquat einschätzen, haben dann nur irgendwelche unpassenden Vorgaben und stehen selbst unter Druck, möglichst viele Kürzungen und Sanktionen auszusprechen - weil sie dann als "gut", "erfolgreich" und "karriere-geeignet" gelten.
Und genau das ist das große Problem,welche so viele "Kunden" mit dem Jobcenter haben. Die Amtsmitarbeiter maßen sich nur zu gerne an, selbst viel besser zu wissen,wofür eine Person geeignet ist, was sie kann und was nicht. Die Folge ist, dass ansich notwendige Fortbildungen verweigert werden, während absolut sinnfreie Maßnahmen anstandslos genehmigt werden. Oder dass Leute in Jobs gezwungen werden, die sie aus gesundheitlichen Gründen gar nicht mehr machen können, weil der Amtsmitarbeiter nur noch den Lebenslauf des Kunden im Blick hat.
Merke ich ja bei mir selbst: Ich habe einen IT-Beruf und habe 2 Jahre in einem Callcenter gearbeitet. Kann ich aber nicht mehr machen, weil mein Gehör in den letzten Jahren rapide nachgelassen hat: Ich höre oberhalb von 1000hz nur noch 35%, was insbesondere Telefonieren unheimlich erschwert, erst recht in lauten Umgebungen wie einem Großraumbüro. Außerdem hat mein letztes Gastspiel in so einer Bimmelbude zu Depressionen und einem erfolglosen Suizidversuch geführt. Nur zu verständlich, dass ich weder in diese Branche zurück kann, noch dieses will. Hindert das Jobcenter natürlich nicht dran, mir trotzdem Jobs in solchen Buden vermitteln zu wollen, weil wir in unserer Landeshauptstadt (ca 65km entfernt) diverse Callcenter in dem Bereich haben. Und da soll man tatsächlich noch gut auf das JC zu sprechen sein ?