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  • Tucan22

73 Beiträge seit 28.09.2022

Gut zu wissen

was in dieser Charta steht. Es müsste doch eigentlich ausreichen, um Organisationen und Veranstaltungen zu verbieten, die die Hamas hier in Deutschland unterstützen.

Aber man muss m.E. auch bedenken, dass die Hamas nicht gleichzusetzen ist mit
den Palästinensern schlechthin. So wenig wie Kritik an israelischer Politik gleichzusetzen ist mit Antisemitismus. Wenn sich aktuell hier lebende Palästinenser Sorgen um Freunde und Angehörige in Gaza machen und gegen das Vorgehen der israelischen Regierung in Gaza protestieren, weil sie befürchten, dass es Tausende von Toten geben wird, die mit dem Massaker der Hamas absolut nichts zu tun haben, dann muss das grundsätzlich möglich sein, ohne es gleich in die Schublade Antisemitismus und Antizionismus zu stecken. Auch diese Menschen haben ein Recht darauf, ihren Schmerz und ihre Wut
mit friedlichen Mitteln zum Ausdruck zu bringen. Generelle Verbote, das Unterdrücken von friedlichen Ausdrucksformen der Emotionen dieser Menschen wird nur Hass produzieren.
Wenn man stereotype Vorstellungen verhindern will, dann muss man Meinungsvielfalt zulassen, damit sie bekannt wird. Auch in Israel gibt es Individuen und Gruppen, die absolut nicht wollen, dass nun aus Rache Gaza dem Erdboden gleichgemacht wird. Das haben auch Angehörige der Entführten geäußert. Ebenso muss man zur Kenntnis nehmen, dass nicht jeder Mensch jüdischen Glaubens hier und anderswo hinter der Politik des israelischen Staates strammsteht. Und wir dürfen auch beileibe nicht annehmen, dass alle Menschen muslimischen Glaubens sich bei einem brutalen Massaker gegen Israelis die Hände reiben, weil sie das gut fänden. Man wird Meinungen aber nur erfahren, wenn man offen ist für deren Äußerung, Fragen stellt, miteinander redet, gegebenenfalls inhaltlich versucht zu überzeugen.

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