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Avatar von ratwol22
  • ratwol22

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2022

Re: Naja...Vorsicht bei "Interpretationen" ist IMMER angebracht

BigLA schrieb am 20.10.2023 19:44:

Aha, interessant, aber für mich wohl niemals wirklich ganz nachvollziehbar🤔

mal abgesehen von anderen Gemeinschaften, die sicher auch stärker involviert sind, aber eher Randerscheinungen* abbilden, sind es bei Muslimen ja scheinbar recht viele... zumindest mein Eindruck.
Naja, einzig die Disziplin verdient meinen Respekt, der Sinn dahinter wird für mich aber definitiv niemals plausibel und rational erklärbar sein.
Aber gut, es gibt so vieles sinnloses auf der Welt, da reiht sich das nur in vielen psychischen Dingen ein 😎

*abgeschwächte Glaubensgemeinschaften sind hier nicht direkt gemeint, da diese ja meiner Ansicht nach mehrheitlich nicht so öffentlich ausgeprägt gelebt werden (abgesehen von Kreuzen oder Kirchen usw.) und nicht in Ausnahmen eben in Extremen Fällen mündet...

Ja, auch innerhalb der Umma (Gesamtheit der Rechtgläubigen, als die sich Muslime begreifen) gibt es eine Vielzahl von Glaubensrichtungen, genauso wie unter den Juden und Christen vor ihnen. Mohammed hatte die Umma davor übrigends gewarnt, doch seine Befürchtungen wurden schließlich Wirklichkeit. Damit ist sehr unwahrscheinlich, daß innerhalb der islamischen Welt je wieder ein einheitlicher islamischer Staat zustande kommt, so wie sich Islamisten das wünschen: die nähmlich ignorieren dabei 1.400 Jahre Geschichte des Islam seit Mohammed.

Religion ist "interessant, aber für mich wohl niemals wirklich ganz nachvollziehbar."
Aus diesem Grund will ich Dir ein Beispiel darstellen.
Wir Menschen fürchten uns vor dem Tod. Wir wissen nicht, was danach kommt. Zu unser Lebzeiten ist niemand von dort zurückgekommen zu uns Lebenden, um uns von der anderen Seite zu berichten und evtl. zu beruhigen. Und: die religiösen Menschen wissen auch nicht, was nach dem Tod kommt. Sie vertrauen auf Erzählungen - verbal oder in Schriftform -, die ver suchen, ihnen die Verzweiflung zu nehmen.

-> Das wahrscheinlichste Motiv, warum wir Menschen so etwas wie Religionen entwickelt haben, ist die Angst vor dem, was wir nicht wissen oder kennen.

Das sollte man allerdings mit Vorsicht behandeln: Juden, Christen, Muslime, Hinduisten oder Buddhisten, um nur fünf Offenbarungsreligionen zu nennen, sind von dieser Idee alles andere als erfreut und könnten die Nennung dieses mutmaßlichen Motives als persönliche Beleidigung empfinden.
Nun, ich bin Christ. Ich weiß, daß auch Hinduismus und Buddhismus Offenbarungsreligionen sind. Ich habe, ganz un-christlich, eine buddhistische Lebensgefährtin.

Noch eine Anektdote aus meiner Vergangenheit:
Ich bin Anfang der 90er Jahre aus der ev. Kirche ausgetreten, weil ich das Ganze dort für dogmatisch überzogen beurteilt habe. Anfang des neuen Jahrtausend habe ich mich dann mit den schiitischen Islam befaßt (Schi'a, -> Parteigänger Ali's). Damit gingen mir die Augen auf: ich begriff, wie umfassend, grausam und fanatisch Dogmatismus wirken kann.
Was habe ich getan? Ich bin wieder in die ev. Kirche eingetreten, weil mein Vorwurf des Dogmatismus dieser Kirche gegenüber nicht wirklich fundiert und kaum zu halten war.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.10.2023 21:24).

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