> Warum wird es zugelassen
> das sich solche Camps bilden können.
Ich weiß, das ist jetzt schwer zu verstehen, aber ich erklär' es dir
trotzdem: Weil man sie nun mal nicht einfach erschiessen kann. Wir
leben nun mal nicht mehr im Mittelalter.
> Es scheint ja Fakt zu sein,dass die Bewohner nach mit allen Mitteln
> nach UK wollen dies aber legal nicht möglich ist. Wer mal die Videos
> gesehen hat wie die versuchen auf Lastwagen zu kommen der muss sich
> Fragen ob die Gegend eine ohne jegliche Gesetze ist.
Du kannst auch gerne verbieten, dass die Flüchtlinge atmen, und sie
per Gesetz zwingen, nur noch auf Händen statt auf Füßen herum zu
laufen, aber es wird trotzdem bedeutungslos sein. Was sollte sie die
Gesetze auch kümmern? Das ist jetzt schwer für dich zu verstehen -
nachher dazu gleich mehr - aber diese Menschen unternehmen diese
Reise nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Notwendigkeit. Die sehen
keine Alternative mehr in ihrem Leben! Die Menschen sind VERZWEIFELT!
Sie hatten dort, wo sie zuvor gelebt haben, KEINE ZUKUNFT. Selbst ein
mehrjähriger Aufenthalt im Gefängnis ist für die Flüchtlinge eine
bessere Situation, als alles, was sie bislang haben und hatten. Nein,
nicht weil man in den Gefängnissen einen Kuschelkurs fährt - erspar'
mir diesen dummdreisten Einwand. Sondern schlichtweg weil jede sich
ihnen bietende Alternative derart schlecht ist, dass selbst die für
dich beschissenste Situation für diese Menschen immer noch ein Grund
zur Freude ist. Anders als du leben die nämlich nicht in einer
Umgebung mit staatlicher und sozialer Hängematte! Du glaubst, dein
Leben sei hart? *lach* Die Flüchtlinge würden jubeln vor
Erleichterung wären sie in deiner Situation! Daher kannst du noch so
viel verbieten illegal im Wald zu campen oder auf Lastwagen zu
klettern: Die Menschen haben nichts mehr zu verlieren und keine
Alternative im Leben und werden daher so lange im Wald campen und auf
Lastwagen klettern, bis sie es entweder schaffen oder du sie
erschiesst. Schalt mal dein Hirn ein: Eine breite Palette an Gesetzen
werden bedeutungslos in dem Moment, wo der Tod die einzige
Alternative wird! Aber ich weiß: In deinem warmen Sessel kannst du
das offenbar nicht begreifen. Und das, obwohl solche Dinge in anderem
Kontext schon über Jahre hinweg in den sozialen Medien diskutiert
wurden. Eine andere Erklärung für dein völliges Unverständnis
gegenüber dieser Situation gibt es nicht.
> Wenn hier von einen 4 jährigen afghanischen Kind die Rede ist ( wie
> kommt ein solches Kind in so ein Camp) welches nicht zu den Eltern in
> UK kann (auch dort gibt Familiennachzug) so dient dies nur auf die
> Tränendrüse zudrücken. Anscheinend sind die Eltern ja illegal dort
> ansonsten gäbe es das Nachzugproblem nicht.
Junge, wenn ein 4-jähriges Kind sich in einem solchen Camp in
Frankreich befindet, dann sitzt es dort nicht und residiert und
logiert wir Gott in Frankreich. ES IST EIN 4-JÄHRIGES KIND und
alleine nicht überlebensfähig! Wenn sich das in Frankreich befindet
und die Eltern in England dann kannst du davon ausgehen, dass dies
nicht freiwillig geschehen ist, sondern dramatische Umstände
vorliegen. Dir fehlt dafür - wie man sieht - völlig jegliches
Verständnis, obwohl dies so trivial ist, dass es dafür nur
elementarste Vorstellungskraft und Empathie bedarf: SCHMERZ,
verstehst du? TODESÄNGSTE, TRÄNEN, TRAUER, vielleicht sogar TOD.
Nein, das waren mit Sicherheit keine Rabeneltern: Die haben ihr Kind
ganz sicher nicht absichtlich zurück gelassen. Die haben ihr Kind
bestimmt geliebt, so wie alle Eltern ihre Kinder lieben. Lieben, das
ist die Fähigkeit, einen positiven emotionalen Bezug zu anderen
Menschen aufzubauen, und Schmerz zu empfinden, wenn diese anderen
Menschen Leid erfahren. Das Kind verblieb sicher nicht freiwillig auf
der anderen Seite des Ärmelkanals, sondern auf Grund irgendwelcher
beschissener Umstände. Demnach handelt es sich auch nicht um ein
"Nachzugsproblem": Das sitzt dort - anders als du zu Hause - nämlich
nicht warm und fett auf einem Thron wie die Made im Speck, sondern
ist völlig allein, viel zu jung, begreift die Situation überhaupt
nicht, und erfährt deswegen großes Leid. Leid ist übrigens das
Konzept, welches das erleiden von Schmerz bedeutet. Etwas, das es
grundsätzlich zu vermeiden gilt, wo immer es möglich ist.
Dein Pochen auf formale Regeln bei gleichzeitigem völligen Ausblenden
der emotionalen Situation der Menschen belegt, dass du dir
essentielle Fähigkeiten fehlen, die man von Menschen grundsätzlich
erwarten darf. Nämlich wenigstens ein Mindestmass an Mitgefühl und
Empathie, und darauf aufbauend die Bereitschaft, eine solche
Situation auf humanem Weg zu lösen. Dein Pochen auf Verbote, die es
bar jeglicher Menschlichkeit unbedingt einzuhalten gilt belegt, dass
die die Menschen und ihre Schicksale absolut nichts bedeuten. Sie
belegen, dass dir diese formalen Regeln wesentlich wichtiger sind,
als jeglicher Mensch. Deine Verzerrung des Problems als
"Nachzugsproblem" ist ein Beleg für des Fehlen von Empathie und damit
als Ausdruck von Soziopathie. Es ist geradezu abartig und grotesk,
mit welcher Ignoranz du dieser Situation begegnest:
> Vom rechtlichen Standpunkt müssten die Camps geräumt werden, die
> Insassen registriert und falls nicht asylberechtigt abgeschoben
> werden.
Wohin willst du sie den abschieben? Du kennst deren Nationalität
nicht mal. Sie werden auch nicht mit dir kooperieren, denn sie zurück
in irgendwelche desolaten Ecken dieser Welt zu verfrachten, sehen die
nämlich nicht als Hilfe in ihrem Leben, sondern als Schaden und
Verletzung! Und selbst wenn es dir gelingt, sie dorthin zu bringen,
wo sie her kamen, was glaubst du, was dann passiert? Glaubst du
ernsthaft, die bleiben da? Entweder sie werden unmittelbar vor Ort
krepieren - was der Grund ist, warum sie überhaupt zum Flüchtling
wurden - oder sie werden sich wieder auf die Reise machen. Die wissen
nämlich nicht wohin sie sollen, Kleiner! Die haben dort, wo sie her
kommen, keine Wohnung und einen guten Job, so wie du! Die kämpfen
jeden Tag ums Überleben! Und dabei geht es nicht darum, die 8h Arbeit
gut über die Bühne zu bringen um anschließend am Auto in der Garage
herum schrauben zu können. Genau diesen Sachverhalt haben die
Kritiker von euch "besorgten Bürgern" nämlich verstanden. Genau
deswegen sind sie eben nicht der Auffassung, dass Mauerbau und
erschiessen der Richtige weg wäre. Es gibt nur genau EINEN richtigen
Weg: Die Situation in den Ländern zu verbessern, aus denen die
Flüchtlinge kommen. Das ist schwer, aber machbar. Es erfordert aber
genau das, was du und deinesgleichen so vehement ablehnen: Ein
Eingreifen des Westens in solche Staaten. Auf diplomatischem Weg wie
auch auf militärischem. Aber beides ist ja grundsätzlich "böse", weil
es der Westen machen würde. Während man gleichzeitig dummdreist
jubelt, wenn Russland exakt die gleiche Praxis an den Tag legt.
Und glaubst du ernsthaft, es ergäbe Sinn ein 4-jähriges Kind in die
Heimat zurück zu senden? ES HAT DORT KEIN ZUHAUSE MEHR, Kleiner! Und
so ergeht es vielen Menschen, nicht nur 4-jährigen Kindern! Geht das
nicht in deinen Schädel hinein? Warum schaufelst du nicht gleich eine
Grube und erschiesst die Menschen, so wie einst die Nazis? Denn für
eine ganze Reihe von Menschen würde es genau auf das hinaus laufen:
Irgendwo zu krepieren. Da wäre erschiessen sogar noch humaner. Du
musst dich also entscheiden: Helfen oder erschiessen. Auf jegliche
abendländische Ethik, jegliche zivilisatorische Errungenschaften zu
verzichten, die sich dieses Land über die Jahrhunderte erarbeitet
hat, oder ihnen wenigstens ein Mindestmass an Hilfe zukommen zu
lassen. Und: Nein, mein Kleiner, die haben alle die gleichen Rechte
wie du: Es sind nämlich Menschen. Die haben das gleiche Recht darauf,
ein halbwegs brauchbares Leben zu führen, wie du. Das nämlich folgt
unmittelbar daraus, dass man dem Leben - das menschliche Leben sogar
- wenigstens einen minimalen Wert zuerkennt. Die Krise, die Europa
erschüttert, ist daher auch keine Flüchtlingskrise. Es ist ein Krise
der Unmenschlichkeit. Sie zeigt emotionale Abgründe bei unseren
Landsleuten auf, die im Bereich psychopathologischer Störungen
einzuordnen sind. Und zwar in einer Breite, die man an und für sich
gar nicht für möglich halten würde. Das belegt auch dein folgender
Kommentar:
> Der französische Staat versagt wie auch andere europäische Staaten.
> Die Frage ist: Ist das Versagen geplant und Teil eines größeren
> Planes oder sind die Beamten und Politiker einfach unfähig ?
Mit anderen Worten: Du stellst die These in den Raum, dass es darum
ginge, den Menschen, die gut situiert in ihren Sesseln sitzen,
absichtlich Schaden zuzufügen. Du nimmst also die Existenz von
Bösartigkeit an, weil man verzweifelte Menschen nicht bar jeglicher
Menschlichkeit irgendwohin verfrachtet, wo sie nur Leid und teilweise
sogar den Tod erwarten. Und zwar wirklich bar jeglicher
Menschlichkeit: Ich verweise hier nur auf die Perspektive des
"Nachzugsproblems" bei dem 4-jährigen Kind.
Auf der eine Seite sehen wir also eine Versachlichung dieser Menschen
mit dem Ziel, jegliche Empathie abzubauen, um das Leid der Menschen
nicht länger beachten zu müssen. Gleichzeitig wird jedoch
Bösartigkeit unterstellt: Über ein absichtliches "Versagen" in Form
des Folgens eines Plans wird spekuliert, weil man nicht völlig
rigoros und unmenschlich irgendwelche Gesetze durchsetzt (die es in
deinem Fall sogar noch nicht mal gibt), bar jeglicher Menschlichkeit.
Jetzt fehlt nur noch das Pochen darauf, dass eine
Flüchtlingsunterstützung ein paar Euro deines Gehalts kostet als
Rechtfertigung, warum ein solch unmenschlicher Umgang mit deinen
Mitmenschen so wichtig wäre, und die grundlegende, rechte
Perspektiventirade, wie sie sich immer wieder bei unseren "besorgten
Bürgern" und Neorechten als Ausdruck der Soziopathie finden läßt,
wäre perfekt.
> das sich solche Camps bilden können.
Ich weiß, das ist jetzt schwer zu verstehen, aber ich erklär' es dir
trotzdem: Weil man sie nun mal nicht einfach erschiessen kann. Wir
leben nun mal nicht mehr im Mittelalter.
> Es scheint ja Fakt zu sein,dass die Bewohner nach mit allen Mitteln
> nach UK wollen dies aber legal nicht möglich ist. Wer mal die Videos
> gesehen hat wie die versuchen auf Lastwagen zu kommen der muss sich
> Fragen ob die Gegend eine ohne jegliche Gesetze ist.
Du kannst auch gerne verbieten, dass die Flüchtlinge atmen, und sie
per Gesetz zwingen, nur noch auf Händen statt auf Füßen herum zu
laufen, aber es wird trotzdem bedeutungslos sein. Was sollte sie die
Gesetze auch kümmern? Das ist jetzt schwer für dich zu verstehen -
nachher dazu gleich mehr - aber diese Menschen unternehmen diese
Reise nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Notwendigkeit. Die sehen
keine Alternative mehr in ihrem Leben! Die Menschen sind VERZWEIFELT!
Sie hatten dort, wo sie zuvor gelebt haben, KEINE ZUKUNFT. Selbst ein
mehrjähriger Aufenthalt im Gefängnis ist für die Flüchtlinge eine
bessere Situation, als alles, was sie bislang haben und hatten. Nein,
nicht weil man in den Gefängnissen einen Kuschelkurs fährt - erspar'
mir diesen dummdreisten Einwand. Sondern schlichtweg weil jede sich
ihnen bietende Alternative derart schlecht ist, dass selbst die für
dich beschissenste Situation für diese Menschen immer noch ein Grund
zur Freude ist. Anders als du leben die nämlich nicht in einer
Umgebung mit staatlicher und sozialer Hängematte! Du glaubst, dein
Leben sei hart? *lach* Die Flüchtlinge würden jubeln vor
Erleichterung wären sie in deiner Situation! Daher kannst du noch so
viel verbieten illegal im Wald zu campen oder auf Lastwagen zu
klettern: Die Menschen haben nichts mehr zu verlieren und keine
Alternative im Leben und werden daher so lange im Wald campen und auf
Lastwagen klettern, bis sie es entweder schaffen oder du sie
erschiesst. Schalt mal dein Hirn ein: Eine breite Palette an Gesetzen
werden bedeutungslos in dem Moment, wo der Tod die einzige
Alternative wird! Aber ich weiß: In deinem warmen Sessel kannst du
das offenbar nicht begreifen. Und das, obwohl solche Dinge in anderem
Kontext schon über Jahre hinweg in den sozialen Medien diskutiert
wurden. Eine andere Erklärung für dein völliges Unverständnis
gegenüber dieser Situation gibt es nicht.
> Wenn hier von einen 4 jährigen afghanischen Kind die Rede ist ( wie
> kommt ein solches Kind in so ein Camp) welches nicht zu den Eltern in
> UK kann (auch dort gibt Familiennachzug) so dient dies nur auf die
> Tränendrüse zudrücken. Anscheinend sind die Eltern ja illegal dort
> ansonsten gäbe es das Nachzugproblem nicht.
Junge, wenn ein 4-jähriges Kind sich in einem solchen Camp in
Frankreich befindet, dann sitzt es dort nicht und residiert und
logiert wir Gott in Frankreich. ES IST EIN 4-JÄHRIGES KIND und
alleine nicht überlebensfähig! Wenn sich das in Frankreich befindet
und die Eltern in England dann kannst du davon ausgehen, dass dies
nicht freiwillig geschehen ist, sondern dramatische Umstände
vorliegen. Dir fehlt dafür - wie man sieht - völlig jegliches
Verständnis, obwohl dies so trivial ist, dass es dafür nur
elementarste Vorstellungskraft und Empathie bedarf: SCHMERZ,
verstehst du? TODESÄNGSTE, TRÄNEN, TRAUER, vielleicht sogar TOD.
Nein, das waren mit Sicherheit keine Rabeneltern: Die haben ihr Kind
ganz sicher nicht absichtlich zurück gelassen. Die haben ihr Kind
bestimmt geliebt, so wie alle Eltern ihre Kinder lieben. Lieben, das
ist die Fähigkeit, einen positiven emotionalen Bezug zu anderen
Menschen aufzubauen, und Schmerz zu empfinden, wenn diese anderen
Menschen Leid erfahren. Das Kind verblieb sicher nicht freiwillig auf
der anderen Seite des Ärmelkanals, sondern auf Grund irgendwelcher
beschissener Umstände. Demnach handelt es sich auch nicht um ein
"Nachzugsproblem": Das sitzt dort - anders als du zu Hause - nämlich
nicht warm und fett auf einem Thron wie die Made im Speck, sondern
ist völlig allein, viel zu jung, begreift die Situation überhaupt
nicht, und erfährt deswegen großes Leid. Leid ist übrigens das
Konzept, welches das erleiden von Schmerz bedeutet. Etwas, das es
grundsätzlich zu vermeiden gilt, wo immer es möglich ist.
Dein Pochen auf formale Regeln bei gleichzeitigem völligen Ausblenden
der emotionalen Situation der Menschen belegt, dass du dir
essentielle Fähigkeiten fehlen, die man von Menschen grundsätzlich
erwarten darf. Nämlich wenigstens ein Mindestmass an Mitgefühl und
Empathie, und darauf aufbauend die Bereitschaft, eine solche
Situation auf humanem Weg zu lösen. Dein Pochen auf Verbote, die es
bar jeglicher Menschlichkeit unbedingt einzuhalten gilt belegt, dass
die die Menschen und ihre Schicksale absolut nichts bedeuten. Sie
belegen, dass dir diese formalen Regeln wesentlich wichtiger sind,
als jeglicher Mensch. Deine Verzerrung des Problems als
"Nachzugsproblem" ist ein Beleg für des Fehlen von Empathie und damit
als Ausdruck von Soziopathie. Es ist geradezu abartig und grotesk,
mit welcher Ignoranz du dieser Situation begegnest:
> Vom rechtlichen Standpunkt müssten die Camps geräumt werden, die
> Insassen registriert und falls nicht asylberechtigt abgeschoben
> werden.
Wohin willst du sie den abschieben? Du kennst deren Nationalität
nicht mal. Sie werden auch nicht mit dir kooperieren, denn sie zurück
in irgendwelche desolaten Ecken dieser Welt zu verfrachten, sehen die
nämlich nicht als Hilfe in ihrem Leben, sondern als Schaden und
Verletzung! Und selbst wenn es dir gelingt, sie dorthin zu bringen,
wo sie her kamen, was glaubst du, was dann passiert? Glaubst du
ernsthaft, die bleiben da? Entweder sie werden unmittelbar vor Ort
krepieren - was der Grund ist, warum sie überhaupt zum Flüchtling
wurden - oder sie werden sich wieder auf die Reise machen. Die wissen
nämlich nicht wohin sie sollen, Kleiner! Die haben dort, wo sie her
kommen, keine Wohnung und einen guten Job, so wie du! Die kämpfen
jeden Tag ums Überleben! Und dabei geht es nicht darum, die 8h Arbeit
gut über die Bühne zu bringen um anschließend am Auto in der Garage
herum schrauben zu können. Genau diesen Sachverhalt haben die
Kritiker von euch "besorgten Bürgern" nämlich verstanden. Genau
deswegen sind sie eben nicht der Auffassung, dass Mauerbau und
erschiessen der Richtige weg wäre. Es gibt nur genau EINEN richtigen
Weg: Die Situation in den Ländern zu verbessern, aus denen die
Flüchtlinge kommen. Das ist schwer, aber machbar. Es erfordert aber
genau das, was du und deinesgleichen so vehement ablehnen: Ein
Eingreifen des Westens in solche Staaten. Auf diplomatischem Weg wie
auch auf militärischem. Aber beides ist ja grundsätzlich "böse", weil
es der Westen machen würde. Während man gleichzeitig dummdreist
jubelt, wenn Russland exakt die gleiche Praxis an den Tag legt.
Und glaubst du ernsthaft, es ergäbe Sinn ein 4-jähriges Kind in die
Heimat zurück zu senden? ES HAT DORT KEIN ZUHAUSE MEHR, Kleiner! Und
so ergeht es vielen Menschen, nicht nur 4-jährigen Kindern! Geht das
nicht in deinen Schädel hinein? Warum schaufelst du nicht gleich eine
Grube und erschiesst die Menschen, so wie einst die Nazis? Denn für
eine ganze Reihe von Menschen würde es genau auf das hinaus laufen:
Irgendwo zu krepieren. Da wäre erschiessen sogar noch humaner. Du
musst dich also entscheiden: Helfen oder erschiessen. Auf jegliche
abendländische Ethik, jegliche zivilisatorische Errungenschaften zu
verzichten, die sich dieses Land über die Jahrhunderte erarbeitet
hat, oder ihnen wenigstens ein Mindestmass an Hilfe zukommen zu
lassen. Und: Nein, mein Kleiner, die haben alle die gleichen Rechte
wie du: Es sind nämlich Menschen. Die haben das gleiche Recht darauf,
ein halbwegs brauchbares Leben zu führen, wie du. Das nämlich folgt
unmittelbar daraus, dass man dem Leben - das menschliche Leben sogar
- wenigstens einen minimalen Wert zuerkennt. Die Krise, die Europa
erschüttert, ist daher auch keine Flüchtlingskrise. Es ist ein Krise
der Unmenschlichkeit. Sie zeigt emotionale Abgründe bei unseren
Landsleuten auf, die im Bereich psychopathologischer Störungen
einzuordnen sind. Und zwar in einer Breite, die man an und für sich
gar nicht für möglich halten würde. Das belegt auch dein folgender
Kommentar:
> Der französische Staat versagt wie auch andere europäische Staaten.
> Die Frage ist: Ist das Versagen geplant und Teil eines größeren
> Planes oder sind die Beamten und Politiker einfach unfähig ?
Mit anderen Worten: Du stellst die These in den Raum, dass es darum
ginge, den Menschen, die gut situiert in ihren Sesseln sitzen,
absichtlich Schaden zuzufügen. Du nimmst also die Existenz von
Bösartigkeit an, weil man verzweifelte Menschen nicht bar jeglicher
Menschlichkeit irgendwohin verfrachtet, wo sie nur Leid und teilweise
sogar den Tod erwarten. Und zwar wirklich bar jeglicher
Menschlichkeit: Ich verweise hier nur auf die Perspektive des
"Nachzugsproblems" bei dem 4-jährigen Kind.
Auf der eine Seite sehen wir also eine Versachlichung dieser Menschen
mit dem Ziel, jegliche Empathie abzubauen, um das Leid der Menschen
nicht länger beachten zu müssen. Gleichzeitig wird jedoch
Bösartigkeit unterstellt: Über ein absichtliches "Versagen" in Form
des Folgens eines Plans wird spekuliert, weil man nicht völlig
rigoros und unmenschlich irgendwelche Gesetze durchsetzt (die es in
deinem Fall sogar noch nicht mal gibt), bar jeglicher Menschlichkeit.
Jetzt fehlt nur noch das Pochen darauf, dass eine
Flüchtlingsunterstützung ein paar Euro deines Gehalts kostet als
Rechtfertigung, warum ein solch unmenschlicher Umgang mit deinen
Mitmenschen so wichtig wäre, und die grundlegende, rechte
Perspektiventirade, wie sie sich immer wieder bei unseren "besorgten
Bürgern" und Neorechten als Ausdruck der Soziopathie finden läßt,
wäre perfekt.